
Sein Weg in die Gastronomie begann nicht mit einer klassischen Ausbildung – er hat sich sein Know-how von Anfang an in der Praxis angeeignet, zu hundert Prozent „learning by doing“. Im Mittelpunkt von Cans Arbeit steht immer der persönliche Kontakt. „Ich kenne viele unserer Stammgäste, die kennen mich, ich bin das Gesicht des Restaurants. Man spricht über alltägliche Dinge, die gar nichts mit der Arbeit zu tun haben, auch wie es der Familie geht, den Freunden, ob alles in Ordnung ist“.
Macher mit abgebrochenem Studium
Nach dem Abitur entschied sich Can zunächst für ein BWL-Studium. Doch schon nach wenigen Wochen merkte er: „Irgendwann wird es doch langweilig, und ich sehe mich nicht den ganzen Tag im Büro sitzen.“
Nebenbei arbeitet er im Promotion- und Verkaufsbereich für verschiedenste Marken. Die Herausforderung im Vertrieb war ihm grundsätzlich fremd: „Ich war immer ein sehr schüchterner Mensch, eher für mich, bin nicht so sehr auf andere zu gegangen.“ Aber ohne Verkaufserfolg kein Geld. Also lernte Can, Menschen anzusprechen und sie zu überzeugen.
Eher zufällig führte der Weg in die Gastronomie: Ein Bekannter wies ihn 2018 auf freie Stellen in der Gastronomie bei ihm vor der Haustür in Marl hin – es wurden Kellner gesucht.

Learning by Doing
Ohne formale Ausbildung begann er als Kellner – und arbeitete sich binnen anderthalb Jahren über den Schichtleiter zum stellvertretenden Betriebsleiter und schließlich zum Betriebsleiter hoch. Dabei profitierte er von internen Trainee-Programmen, verfiel aber nie dem Streben nach Zertifikaten: „Ich bin kein Freund von gedruckten Nachweisen. Für mich war es eine Leidenschaft, die ich entwickelt habe. Learning by doing. Machen, auch Fehler, hinfallen, aufstehen – und daraus lernen. Man macht denselben Fehler meist nicht zweimal.“

In dieser Zeit lernte er nicht nur, wie man eine Service-Schicht organisiert und Gäste glücklich macht, sondern auch, wie man Krisen meistert. Denn Fehler waren dazu da, sie wieder auszubügeln. Personalengpässe, plötzlicher Küchenausfall und hektische Großevents gehören für ihn zum Alltag – und zeugen von der Robustheit, die ein Gastronom braucht.
Das eigene Restaurant
2020 wechselte Can erneut, diesmal in eine Systemgastronomie in Recklinghausen, an dem Standort, wo er heute seine Wilma Wunder betreibt. Vier Jahre lang führte er das Restaurant „wie sein eigenes“, arbeitete oft über 200 Stunden im Monat und merkte: „Das ist für mich kein Job, das ist wirklich Leidenschaft und Berufung.“

2024 folgte der nächste Schritt: Can ergriff die Chance, den Standort in der Recklinghäuser Altstadt selbst zu übernehmen. Aus der Systemgastronomie kommend, überzeugte ihn das Konzept von „Wilma Wunder“. Nach fünf Wochen Renovierung öffnete er als zehnter Wilma-Wunder-Franchise-Nehmer in Deutschland – und als erster im Ruhrgebiet.
Can ist stolz darauf, Pionier zu sein, freut sich aber auch auf den baldigen „Sparrings-Partner“ in Bochum. Denn er sieht als großen Vorteil des Franchise-Modells den Wissenstransfer und die Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen: „Das Know-How, die Erfahrung, die ein Franchise mitbringt, ist ein riesiger Vorteil. Ich bin kein Alleinunterhalter, sondern ich kann mich an dem Wissen und der Vorarbeit im Verbund bedienen, konzeptuell, betriebswirtschaftlich, im Marketing. Wir haben ein großes Team hinter uns, die machen professionell ihre Jobs und haben Erfahrung, da muss ich nichts ausprobieren, das gibt mir viel Sicherheit.“

Gleichzeitig aber kann er in diesem definierten Rahmen seine Individualität in seinem Restaurant ausleben. „Wir haben den Vorteil, dass ich meinen eigenen Input mitbringen kann. Es ist fast schon eine Mischung aus dem System- und Individualgastronomie. Die Mittagskarte kann ich selbst gestalten, es muss nur konzeptkonform sein. Ich könnte jetzt keine Burger oder Pizza anbieten, aber ich bin da schon variabel.“
An der Speisekarte feilt er regelmäßig, es gibt die Sommer- und Winter-Standardkarte, dazu wechselnde Aktionskarten. Getränke-Innovationen wie „Zimtzauber“ und „Matcha-Magie“ werden im Sommer kalt, im Winter warm serviert. Digitale Speisekarten und Online-Reservierung vereinfachen den Alltag von Gästen und Team gleichermaßen.
Ob morgens, mittags, nachmittags oder abends – Wilma Wunder nimmt ihre Gäste den ganzen Tag über mit auf eine kulinarische Reise. Es wartet eine Mischung aus traditionellen Speisen und Getränken und modernen Kreationen mit einer Prise Kreativität. Auch mit vegetarischen und veganen Köstlichkeiten verwöhnt Wilma ihre Gäste.
Doch nicht nur ihre Speisekarte bietet viele Highlights, sondern auch die Atmosphäre ist einzigartig. Im Inneren wartet eine grün bepflanzte Wand zum tief Durchatmen, goldene Töpfe und Pfannen für leckere Speisen und bequeme Sessel zum Entspannen. Auch die Terrasse lädt zum Verweilen und Entschleunigen ein – einfach der perfekte Ort zum Wohlfühlen!

Gastgeber aus Überzeugung
Wer Can begegnet, spürt sofort: Sein Herz schlägt für den persönlichen Kontakt. Er erzählt von einem Gast in Marl, der ein ganzes Jahr lang jeden Tag in das Restaurant kam – 356 Tage lang. „Er hob alle Bons auf – nach einem Jahr kam er dann zu uns und sagte, ‚heute ist Jahrestag‘“, erinnert sich Can. So viel Treue geht ans Herz – und zahlte sich ein bisschen aus: „Es gab einen Blumenstrauß und einen Gutschein für das Restaurant. Wer so viel Freude gibt, hat das verdient.“
Seine Stammgäste begrüßt Can Korkmaz mit Namen, er erkundigt sich nach Familie und Freunden, hält den persönlichen Kontakt. Das Team von Wilma Wunder sieht er als „große Familie“. Dass dabei auch mal etwas schiefläuft, hält er für wichtig: „Fehler macht man, damit man weiß, was man anders machen muss.“ Zwei seiner Mitarbeiter haben kürzlich geheiratet, erwarten nun das erste Kind – „es müsste jetzt bald so weit sein“, die Vorfreude ist auch Can anzumerken.
Er hat sich sehr gefreut, dass er alle Mitarbeiter des Vorgängers übernehmen konnte: „Da hat niemand gesagt, er wolle nicht weiter mit mir arbeiten. Alle haben mitgezogen, bei der Renovierung geholfen. Das hat uns nochmal richtig zusammengeschweißt. Nach Feierabend bleiben wir oft noch zusammen hier, trinken was und lassen den Tag ausklingen.“

Familienmensch Can
Auch privat ist Can ein Familienmensch: In einem Drei-Generationen-Haushalt aufgewachsen, ist er von klein auf Gewusel und Betriebsamkeit gewohnt, „ich hasse es, alleine zu sein.“ Die Rolle des Gastgebers liegt ihm im Blut – schon als Kind stand er mit seiner Mutter am Herd und fragte: „Wie macht man das?“ Im privaten Umfeld liebt er es, für Familie und Freunde zu kochen – in der Wilma Wunder überlässt er das allerdings den Experten. Dass die gesamte Familie hinter seinem Unternehmergeist steht, zeigte auch der letzte Muttertag: Er konnte nicht zu seinen Eltern fahren, die Wilma Wunder war ausgebucht – also kam kurzerhand die Familie vollzählig zu ihm ins Lokal.
Mit 30 Jahren blickt Can Korkmaz bereits auf eine beeindruckende Karriere: kein klassischer Werdegang, sondern ein Weg, den er selbst gestaltet hat. Sein Credo: Menschen glücklich machen, Räume zum Wohlfühlen schaffen – „ob beim Frühstück, Business-Lunch oder Cocktail am Abend.“ Wer bei Wilma Wunder in Recklinghausen einkehrt, bekommt nicht nur Flammkuchen und Kalbsschnitzel serviert, sondern die geballte Erfahrung eines Self-made-Gastronomen.
Kontakt
Wilma Wunder
Schaumburgstraße 1, 45657 Recklinghausen
Telefon: 02361 9377740
E-Mail: recklinghausen@wilma-wunder.de
Website: www.recklinghausen.wilma-wunder.de
Öffnungszeiten
So – Do: 09 – 22 Uhr
Fr & Sa: 09 – 23 Uhr
Feiertags: 09- 22 Uhr