
Etwa jede achte Frau wird im Laufe ihres Lebens mit dieser Diagnose konfrontiert. Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht therapiert sind heute zum Glück die meisten Brustkrebserkrankungen heilbar.
Eine große Rolle spielen dabei die Fortschritte in der Forschung im Rahmen wichtiger Studien und eine außergewöhnlich umfangreiche Erfahrung, wie sie im BrustZentrum Kreis Recklinghausen zu finden sind. Zwar kehrt bei einem Teil der Patient*innen im weiteren Verlauf der Krebs zurück oder bildet Absiedelungen in anderen Körperregionen, die man Metastasen nennt. Aber auch in diesen Situationen stehen in einem Brustzentrum höchst wirksame Anschlusstherapien zur Verfügung.
Das BrustZentrum Kreis Recklinghausen ist ein solches spezialisiertes Brustzentrum.
Wer ist dabei? Die Struktur des BrustZentrums Kreis RE im Überblick
Beste Ergebnisse und höchste Heilungschancen werden nur mit einem fachübergreifenden Team von Spezialisten erzielt.
Im Kreis Recklinghausen sind dies:
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, St. Vincenz-Krankenhaus Datteln*
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Stiftungsklinikum PROSELIS gGmbH, Prosper-Hospital Recklinghausen / Onkologische Tagesklinik*
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Vest Paracelsus-Klinik Marl
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, St. Elisabeth Krankhaus Dorsten
- Pathologisches Institut Recklinghausen
- Praxis und Tagesklinik für Onkologie Recklinghausen
- Hämatologisch-Onkologische Praxis am St. Vincenz Krankenhaus in Datteln.
- Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Klinikum Vest
- Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen
- Strahlentherapeutische Gemeinschaftspraxis Dr. Reimann + Dr. Riesenbeck, OncoCubus, Am Stadion, Recklinghausen
* zertifizierter operativer Standort

Wie arbeitet ein Brustzentrum?
Warum kooperieren so viele unterschiedliche Fachrichtungen im BrustZentrum (Radiologie, Gynäkologie, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie, Breast Care Nurses und mehr)? Weil nur das Zusammenspiel aller Disziplinen die erforderliche medizinische Gesamtkompetenz einbringt, die ein Brustzentrum ausmacht.
Tasten und bildgebende Verfahren
Die Gynäkologie ist mit der klinischen Untersuchung, insbesondere durch Tasten, wesentlicher Bestandteil des Diagnoseprozesses.
Wird ein Tumor gefunden, wird mit einer feinen Nadel gezielt Gewebe entnommen. Basierend auf der Untersuchung der Probe, dem klinischen Befund und der Ausbreitungsdiagnostik durch die Radiologie wird der Tumor entweder direkt chirurgisch entfernt oder zuerst medikamentös vorbehandelt. Moderne Operationsmethoden bewirken sowohl medizinisch als auch kosmetisch optimale Ergebnisse.

Die Radiologie ermöglicht durch moderne Technik und bildgebende Verfahren eine hochpräzise Einschätzung des Befundes. Oft werden auffällige Ergebnisse im Rahmen eines sogenannten Screenings, wozu Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren im Zweijahresrhythmus eingeladen werden, durch eine Mammografie entdeckt. Neben ergänzenden Spezialaufnahmen wie Tomosynthese und MRT können radiologisch unterstützt Gewebeproben aus der Brust entnommen werden.
Feingewebliche Untersuchung
Die Pathologie ermöglicht durch die feingewebliche Untersuchung zu Anfang des Prozesses eine sichere Diagnose, ob ein Tumor gutartig oder bösartig ist. Zudem stellt eine hochmoderne Aufarbeitung des Tumorgewebes die Weichen für die optimale Therapie jeder einzelnen Patientin.
Untersuchungen der Tumor-DNA (Genexpressionstests) helfen bei der Entscheidung, ob eine Chemotherapie sinnvoll ist oder nicht. Nach der Operation und der Untersuchung des Wächter-Lymphknotens in der Achsel beurteilen die Pathologen erneut das Gewebe und stufen Größe und Ausdehnung des Tumors exakt ein.

Maßgeschneiderte Behandlung
Die Onkologie trägt mit dem Fachwissen der betreuenden Ärzte zu einer kompetenten Entscheidung bei, welche Therapiebausteine bei einer Patientin zielführend sind. Es stehen mittlerweile sehr viele Möglichkeiten in der maßgeschneiderten Behandlung zur Verfügung: Antihormonelle Therapie, Chemotherapie, Tumorzellrezeptor-Hemmung, Immuntherapie und vieles mehr.
Onkologen stützen sich bei der Therapiefindung auf die Informationen, die von den anderen Fachrichtungen bereitgestellt werden: Klinischer Befund, Ausbreitung im Körper oder Begrenzung auf die Brust, histopathologische Kriterien und mehr.
Nach der Operation
Die Strahlentherapie der operierten und erhaltenen Brust ist seit Jahrzehnten eine bewährte Nachbehandlung. Technische Entwicklungen in der Strahlerzeugung sowie in der Planung und Überwachung der Therapie erlauben immer präzisere Strahlentherapien und verbessern Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Damit werden auch Anwendungsgebiete weiterentwickelt: Es gibt aktuell Überlegungen, in bestimmten Fällen nach der medikamentösen Vorbehandlung vor der OP zu bestrahlen oder auch nur Teile der Brust oder Lymphabflusswege zu bestrahlen.
Ist der Brustkrebs fortgeschritten und hat andere Organe erreicht, kann die Kombination moderner Medikamente und lokaler Strahlentherapie zur Symptomlinderung und zum möglichst langen Stillstand der Erkrankung beitragen.
Feste Ansprechpartner
Durch all diese Prozesse leiten und begleiten die Patienten speziell ausgebildete Breast Care Nurses. In diesen hochkompetenten Fachkräften haben die Patient*innen von der Diagnosestellung an immer feste Ansprechpartner, insbesondere auch während des stationären Aufenthaltes.
Warum ein kooperatives Brustzentrum aus vier Standorten?
Die zentrale Tumorkonferenz – und was Patientinnen davon haben.
Im entscheidenden Prozess der Therapiefindung kommt in der wöchentlichen interdisziplinären Brustzentrums-Konferenz die Kompetenz aller vier Standorte zum Tragen: Jeden Freitag Morgen beraten mehr als 15 Ärztinnen, Ärzte und Breast Care Nurses gemeinsam über sämtliche Brustkrebspatientinnen des Zentrums. Wer nicht vor Ort sein kann, nimmt mittels Videoübertragung teil.
Konzentrierte Kompetenz
Dort wird intensiv – über 1,5 Stunden lang – mit allen beteiligten Fachrichtungen über die bestmögliche Therapie für jede einzelne Patientin diskutiert und am Ende eine medizinisch fundierte und optimale Vorgehensweise festgelegt.
Eine offene und zielorientierte Diskussionskultur ermöglicht eine dem aktuellen medizinischen Wissenstand entsprechende Therapiefindung.
Die Patientin als Individuum
Wesentlicher Bestandteil ist die Beachtung der jeweils gültigen aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Leitlinien in der Behandlung von bösartigen Tumoren (S3-Leitlinien/ AGO-Mamma). Denn es gibt nicht „die eine“ Therapie für alle Mammakarzinome – aber es gibt eine spezielle bestmögliche Therapie für den Brustkrebs einer speziellen Patientin.
Am Ende der Tumorkonferenz des BrustZentrums Kreis Recklinghausen steht eine schriftliche Therapieempfehlung für die Patientinnen, die auch den niedergelassenen Kolleg*innen übermittelt wird.
Kommen, sehen, erleben
Im Rahmen des Brustkrebstags am Samstag, dem 2. September, im Ruhrfestspielhaus haben Interessierte und Betroffene die Möglichkeit, die Spezialisten, die in den verschiedenen Disziplinen tätig sind, zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
So erhalten Gäste einen noch besseren Einblick in die Arbeit des BrustZentrums Kreis Recklinghausen. Das gesamte Team des BrustZentrums freut sich auf den Austausch.
Tipps zur Selbstuntersuchung
