
Update 2.7., 12.20 Uhr: Nach dem tödlichen Messerangriff in einer unterfränkischen Firma muss der mutmaßliche Täter vorläufig in eine Psychiatrie. Einen entsprechenden Unterbringungsbefehl habe ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Schweinfurt wegen des dringenden Verdachts auf Mord, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung erlassen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Nach dpa-Informationen ist der 21 Jahre alte Deutsche psychisch krank und war deshalb auch schon in Behandlung im thüringischen Meiningen. Ein Behördensprecher hatte sich zu diesen Informationen zunächst nicht äußern wollen.
Inwieweit der junge Mann bei der Attacke in Mellrichstadt schuldunfähig gewesen sein könnte, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Über eine mögliche psychische Erkrankung des Mannes hatte zuvor die „Main-Post“ berichtet.

Update 1.7., 13.30 Uhr: Streifwagen mit leuchtendem Blaulicht stehen vor dem Firmengebäude, ein rot-weißes Flatterband sperrt das Gelände großräumig ab. Die Mitarbeitenden des Stromversorgers stehen unter Schock – wie viele weitere Menschen in der Region an der bayerisch-thüringischen Grenze auch. Am Morgen soll ein 21 Jahre alter Mitarbeiter des Überlandwerks Rhön in dem kleinen Ort Mellrichstadt eine Kollegin erstochen und zwei Männer schwer verletzt haben. Die Polizei nahm den Deutschen noch am Tatort fest.
Die Kriminalpolizei übernahm in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts. Der 21-Jährige soll laut Polizei am Mittwoch vor einen Ermittlungsrichter am Amtsgericht kommen, der dann über die Untersuchungshaft entscheiden wird. Der Verdächtige wohnt laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Thüringen. Die Ermittler sicherten außerdem Spuren am Tatort und durchsuchten die Wohnung des jungen Mannes.
Großer Schock für viele in der Region
Der Bürgermeister Michael Kraus (Freie Wähler) fuhr noch am Morgen zum Firmengelände. „Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe“, sagte er. „Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und bei allen Mitarbeitern des Überlandwerks Rhön.“ Der kommunal getragene Stromversorger sei ein familiäres Unternehmen. „Viele Mitarbeiter sind aus der Region.“
Landrat Thomas Habermann erreichte die schreckliche Nachricht der „Main-Post“ zufolge in Brüssel. Der Zeitung sagte er am Telefon: „Das ist ein traumatisches Erlebnis für die ganze Region.“ Der CSU-Politiker brach daraufhin die Reise ab und machte sich auf die Heimreise.
Besonders tief sitzt der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitenden, die Zeuginnen und Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreue 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen seien, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Auch Einsatzkräfte seien darunter. Die Polizei richtete für Angehörige und die Bevölkerung eine Anlaufstelle in einer Festhalle in der Nähe des Bahnhofs ein.
Update 1.7., 11.30 Uhr: Der Verdächtige soll seine Kollegen laut Polizei am Morgen in dem Firmengebäude mit einem Messer angegriffen haben. Eine 59-Jährige verletzte er demnach tödlich, zwei Kollegen im Alter von 55 und 62 Jahren schwer. Die Frau starb noch am Tatort. Die Männer kamen ins Krankenhaus. Zuerst hatte die Polizei von vier Opfern gesprochen.
Messerangriff in Bayern: Was war das Motiv?
Die Polizei stellte die mutmaßliche Tatwaffe sicher. Was den Verdächtigen zu der Bluttat trieb, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.
Gegen 7.30 Uhr gingen am Dienstag die ersten Notrufe zu dem Angriff ein. Polizei und Rettungsdienst rückten mit zahlreichen Kräften aus. Das Firmengebäude des Stromversorgers liegt nahe dem Ortskern der etwa 5.600 Einwohner zählenden Gemeinde. „Es ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, es ist sehr familiär“, sagte Stegner.
Update 1.7., 9 Uhr: Nach dem Angriff in einer Firma im unterfränkischen Mellrichstadt soll einer der vier verletzten Mitarbeiter an seinen Verletzungen gestorben sein. Das berichtet die BILD-Zeitung unter Berufung auf eigene Informationen.
Demnach sei das Opfer durch mehrere Messerstiche im Oberkörper- und Halsbereich tödlich verletzt worden. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Offiziell bestätigt wurden diese Angaben bislang nicht.
❗UPDATE ❗
— Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) July 1, 2025
Am Tatobjekt laufen aktuell noch umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen unserer Kriminalpolizei. Ebenso wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Wohnobjekt des Tatverdächtigen durchsucht.
Der Tatverdächtige wird am Mittwoch am Amtsgericht vorgeführt.#MET0107
Messerangriff in Bayern: Tatverdächtiger festgenommen
Erstmeldung 1.7., 8.30 Uhr: Ein Mann hat am Dienstagmorgen (1.7.) vier Mitarbeiter eines Unternehmens im unterfränkischen Mellrichstadt mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und schwer verletzt. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen noch am Ort des Geschehens fest. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht, teilte ein Polizeisprecher mit.
Angriff bei regionalem Netzbetreiber gemeldet
Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände des regionalen Netzbetreibers Überlandwerk Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld. Am Dienstagmorgen sei die Polizei über den Angriff informiert worden. Daraufhin rückten zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst aus.
Zustand der Opfer noch unklar
Die vier verletzten Mitarbeiter wurden medizinisch versorgt. Genauere Angaben zu ihrem Zustand liegen bislang nicht vor. „Die Versorgung der Verletzten hat oberste Priorität – genauso wie die Klärung der genauen Umstände der Tat“, sagte ein Sprecher der Polizei.
Hintergründe noch unklar
Wer der Tatverdächtige ist, in welchem Verhältnis er zur Firma steht und was das mögliche Motiv für den Angriff sein könnte, ist derzeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Untersuchungen übernommen.
kawe/dpa