Prozess Schwere Vorwürfe gegen Boris Becker: Gericht berät über Vertagung des Prozesses

Boris Becker muss sich jetzt in London vor Gericht verantworten.
Boris Becker muss sich jetzt in London vor Gericht verantworten. © Aaron Chown/PA Wire/dpa
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er Ablauf des Strafprozesses gegen den früheren Tennisstar Boris Becker in London ist am Montag gleich zu Beginn ins Stocken geraten. Das Gericht zog sich bereits nach einigen Minuten zur Beratung über eine Vertagung zurück.

Hintergrund ist, dass der wichtigste Zeuge der Anklage, Insolvenzverwalter Mark Ford, an Covid-19 erkrankt ist, wie eine dpa-Reporterin im Gerichtssaal erfuhr. Der Zeuge leide unter Kopfschmerzen, fühle sich benommen und müde, sagte ein Klägeranwalt. Die Verteidigung plädierte hingegen dafür, den Zeitplan beizubehalten, da unklar sei, wie lange es dauern werde, bis Ford vor Gericht auftreten könne.

Mehr als 20 Anklagepunkte gegen Boris Becker

Der dreimalige Wimbledon-Sieger Becker muss sich wegen verschiedener Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Insolvenzverfahren verantworten. Bei den mehr als 20 Anklagepunkten geht es unter anderem darum, dass der 54-Jährige versucht haben soll, Geld und Wertgegenstände, etwa Trophäen, sowie Immobilien dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu entziehen. Becker streitet das ab. Ihm könnten theoretisch bis zu sieben Jahre Haft drohen. Für den Prozess sind bis zu drei Wochen angesetzt.

Becker war 2017 von einem Gericht in London für zahlungsunfähig erklärt worden. Obwohl eine Privatinsolvenz in England in der Regel innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen werden kann, dauert das Verfahren seitdem an. Verschiedene Auflagen gegen Becker wurden sogar auf eine Dauer von zwölf Jahren verlängert.

dpa

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