Unglück Tauchausflug endet für Touristen zwischen Wunder und Tragödie

Maritime Commander Khairul Nizam Misran zeigt den Fundort der vermissten Taucher. © Mohd Hilmizudin/BERNAMA/dpa
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Es grenzt fast an ein Wunder: Zwei der drei vor Malaysia vermissten Taucher aus Europa sind nach drei Tagen lebend aus dem Meer geborgen worden.

Ein 46-jähriger Brite und eine 18-jährige Französin seien in der Nacht zum Samstag (9.4.) von Fischern entdeckt und in Sicherheit gebracht worden, teilte die Polizei mit. Ihr Zustand ist Berichten zufolge stabil. Sie werden in der Stadt Pasir Gudang in einem Privatkrankenhaus behandelt.

14-jähriger Niederländer verstorben

Ein seit Mittwoch vor Malaysia vermisster 14-jähriger Taucher aus den Niederlanden ist offenbar tot. Dies wurde heute bekannt, nachdem sein Vater zusammen mit einer 18-jährigen Französin im Meer treibend gerettet worden war. „Er wird noch vermisst, aber sein Vater hat bestätigt, dass er tot ist“, sagte Nurul Hizam Zakaria von der malaysischen Küstenwache (MMEA).

Die Touristen waren am Mittwoch (6.4.) zusammen mit ihrer norwegischen Tauchlehrerin zu einem Tauchausflug vor die Insel Pulau Tokong Sanggol im Bundesstaat Johor etwa neun Seemeilen (16,6 Kilometer) vom Festland entfernt aufgebrochen. Als sie nicht zum Boot zurückkamen, leiteten die Behörden per Wasser und aus der Luft eine Suchaktion ein – mit Erfolg.

Die zunächst ebenfalls vermisste 35-jährige Tauchlehrerin wurde schon am Donnerstag nach 20 Stunden im Wasser in guter Verfassung gefunden – allerdings 30 Seemeilen vom Ort des Tauchgangs entfernt. Ihren Angaben zufolge waren die vier wieder an der Wasseroberfläche, als sie durch starke Strömung auseinandergetrieben wurden.

Kapitän wurde positiv auf Drogen getestet

Die beiden Geretteten wurden nun 70 Seemeilen von der Tauchstelle entfernt nördlich der indonesischen Insel Bintan im Riau-Archipel entdeckt. „Basierend auf unseren Informationen sind wir der Meinung, dass sich die Suchbemühungen auf indonesische Gewässer konzentrieren sollten“, betonte Niung mit Blick auf den noch vermissten Jugendlichen.

Die Operation in Malaysia werde vorübergehend ausgesetzt. Die Kollegen im Nachbarland seien informiert und würden die Suche von dort fortsetzen. Alle Handelsschiffe und Fischerboote in der Region wurden gebeten, Ausschau nach dem Jungen zu halten.

Die Behörden hatten sich von Anfang an zuversichtlich gezeigt, dass die Vermissten lebend geborgen werden könnten. Sie seien nicht nur erfahrene Taucher, sondern auch mit Tauchausrüstung wie Flossen und Weste sowie Trainingsmaterial ausgestattet gewesen, hieß es. Alle hatten Berichten zufolge für die fortgeschrittene Zertifizierung Advanced Open Water Diver (fortgeschrittener Freiwasser-Taucher) trainiert.

Der Kapitän des Bootes, der die Gruppe auf das Meer hinausgefahren hatte, hatte am Mittwoch Alarm geschlagen, nachdem die Gruppe nicht zurückgekehrt war. Er wurde aber mittlerweile festgenommen, weil er den Behörden zufolge positiv auf Drogen getestet wurde.

dpa

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