Angst um die Krippe der Waltroper Petruskirche Ortswechsel sorgt für Diskussionen

Die Krippe von St. Peter – noch ohne Jesuskind
Die historischen Krippenfiguren von St. Peter - hier noch ohne Jesuskind - werden in der kommenden Weihnachtszeit von einem freiwilligen Wachteam beschützt. © Thomas Bartel
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Aus den unsäglichen Fällen von Vandalismus in der Petruskirche hat Pfarrer Dr. Carsten Roeger vor dem Fest Konsequenzen gezogen: Nicht nur die Kirchentüren bleiben derzeit außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen, auch die Krippe hat den Standort gewechselt. „In diesem Jahr steht sie direkt vor dem Altar“, berichtet Sascha Lipowski am Freitag (20.12.). „So kann sie durch die Gitter des Hintereingangs der bald 1075 Jahre alten Kirche noch gesehen werden“, erklärt der Küster.

„An Weihnachten 2024 sieht die Krippe eben anders aus, aber auch nicht schlechter“, meint er. Allerdings hat der Mann, der für den Aufbau der rund 130 Jahre alten Holzfiguren zuständig ist, ein gewisses Grummeln unter den Gemeindemitgliedern bereits vernommen. „Da gibt es Leute, die schütteln den Kopf darüber, dass das Ensemble verkleinert wurde, der Stall fehlt und auf die große Krippenbühne verzichtet wurde“, berichtet er. Aber die Gemeindeleitung hatte eben die berechtigte Sorge, dass die Figuren durch Gewalt zerstört werden könnten. Andere stimmen dem neuen Ort ausdrücklich zu: „Endlich steht die Heilige Familie dort, wo sie hingehört – vor dem Altar“, sagen sie.

Die Krippe von St. Peter steht diesmal direkt vor dem Altar.
Dass die Krippe von St. Peter diesmal direkt vor dem Altar steht, sorgt für Diskussionen unter den Gemeindemitgliedern.© Thomas Bartel

Auslöser der „Krippenwanderung“ sind gewisse Personen, die die Gemeinde seit März regelmäßig heimsuchen: „Immer wieder gab es Fälle von Zerstörungen, es wurde in der Kirche uriniert, Kot hinterlassen oder Bierflaschen zerschlagen. Mithilfe eines Feuerlöschers wurde sogar die Orgel von St. Peter heftig beschädigt“, berichtet der Sakristan. So etwas habe er in seinen 24 Dienstjahren zuvor noch nicht erlebt. „Und das Schlimme ist, dass die Polizei nichts tun kann“, merkt er an.

Freiwilliges Team hält stundenweise Wache

Damit die Menschen in der Weihnachtszeit zumindest zeitweise den Kirchenraum betreten können, hat Mechthild Steinbrock vom Pfarreirat ein freiwilliges Wachteam aufgestellt: Vom 26. Dezember bis zum 6. Januar, dem Dreikönigsfest, kann die Krippe täglich von 10 bis 11.30 Uhr und von 15 bis 16.30 Uhr (außer Neujahrsmorgen) besucht werden. Die Pfarrei hofft sehr, dass es dabei keine Auseinandersetzungen gibt.

Eine andere Lösung wurde übrigens für St. Marien und St. Ludgerus gefunden: In der Kirche in Ost ist die Krippe am rechten Eingangsportal hinter Glas aufgebaut, informiert Sascha Lipowski. In St. Ludgerus kann die kleine Krippe der alten Kapelle Rapensweg im Turm und die große Krippe am Fenster des Gemeindezentrums bestaunt werden.

Info: Alle Weihnachtsmessen und -angebote finden Sie im Internet unter www.st-peter-waltrop.de

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