Spendenaktion für die Ukraine Die Hilfsbereitschaft der Waltroper ist riesengroß, sagt Tomasz Bugdoll

Hennes Krah (l.) und Tomasz Bugdoll warten auf Spenden für die Menschen in den ukrainischen Krisengebieten. © Thomas Bartel
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„Mein Cousin in Polen hat schon zwei Anhänger-Ladungen voll mit Ersthilfe-Artikeln zur ukrainischen Grenze transportiert, da musste ich jetzt einfach die Initiative ergreifen“, erklärt Tomasz Bugdoll am Montag (7. 3.) gegenüber unserer Redaktion.

Der Mann, der aus Rybnik in Oberschlesien stammt und 1989 „rübermachte“, kann die Gewalt von Putins Streitkräften gegen die ukrainischen Städte und das Leid der Menschen auf den Fernsehbildern nicht mehr sehen. „Wir müssen helfen“, ist er überzeugt. Derzeit sammelt er für einen Hilfstransport, der in der Nacht zum Freitag (11. 3.) gen Osten fahren soll. Er selbst sitzt am Lenkrad. Bis dahin bittet er die Waltroper um Spenden. „Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß“, stellt er fest.

Über einen Korridor in die umkämpfte Hauptstadt Kiew

Tomasz Bugdoll hat sich von seiner Familie in Polen genau erklären lassen, was zu tun ist: Ziel seiner Fahrt ist das polnische Städtchen Przemysl unweit der ukrainischen Grenze. „Auch die Fernsehsender haben schon von dort berichtet“, weiß er. An einer speziell eingerichteten Station warten polnische Soldaten auf die Spendentransporter: Sie nehmen die Pakete entgegen, laden sie um und fahren die Hilfsgüter direkt über einen Korridor ins Krisengebiet um die Hauptstadt Kiew.

„Flüchtlingen wollen wir die Mitfahrt anbieten“

Der Plan sieht so aus, dass das Bugdoll-Team am Sonntag von der insgesamt 2800 Kilometer langen Tour zurückkehren will: „Da wir noch einige Sitzplätze in den Wagen freihaben, wollen wir flüchtenden Frauen und Kindern bei Bedarf eine Mitfahrt nach Deutschland anbieten“, sagt der Waltroper, der seit 2016 eine Firma für die Versieglung und Aufbereitung von Kraftfahrzeugen betreibt. Die kampffähigen Männer stellen sich bekanntlich den russischen Truppen entgegen.

Fertiggerichte, Hygieneartikel – und ein paar Süßigkeiten

Und was sollen die Waltroper in ihre Hilfspakete packen? „Keinesfalls Kleidung“, betont er. „Uns geht es um die Erstversorgung: Also Fertiggerichte, Babynahrung und -windeln, Hygieneartikel, Seife, Duschgel, Zahnpasta oder verschreibungsfreie Medikamente. Praktisch sind auch funktionstüchtige Powerbanks und Batterien. Und natürlich dürfen auch ein paar Süßigkeiten für die Kinder dabei sein. Aber nichts, was schmelzen kann“, fügt er hinzu.

Bis Donnerstagabend (10. 3.) um 20 Uhr muss alles am Firmensitz (Adresse: An der Zechenbahn 5) angekommen sein. Dort werden die Waren sortiert, in handliche Kartons gepackt und in Anhänger verstaut. Derzeit besteht der Waltroper Hilfstransport aus vier Fahrzeugen. Plakate mit der blau-gelben Fahne der Ukraine weisen ab Kreuzung Brambauerstraße/Sydowstraße den Weg zur Sammelstelle.

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