Medizinische Hilfe für die Ukraine Dr. Friemanns Ultraschallgerät aus Waltrop ist auf dem Weg ins Kriegsgebiet

Bernd Naumtschuk (2. v. l.) holt das Ultraschallgerät für die Ukraine-Hilfe ab. Weitere Pakete für die medizinische Versorgung überreichen (v. l.) Dr. Peter Jeismann, Dr. Georg Friemann und die Praxis-Angestellte Susanne Schülting. © Thomas Bartel
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Bernd Naumtschuk hat es eilig: Am Freitag (4. 3.) ist der Waltroper mit seinem Transporter bei der Gemeinschaftspraxis von Dr. Georg Friemann, Dr. Peter Jeismann und Sascha Dieckhoff am Moselbach vorgefahren, um ein gebrauchtes Ultraschallgerät einzusammeln. „Das ist eine tolle Sache“, erklärt der 63-Jährige mit familiären Wurzeln in der Ukraine. „Ich bin sicher, dass das Gerät noch gute Dienste im Krisengebiet leisten kann“, sagt er dankbar.

Mit dem Gerät lassen sich innere Verletzungen feststellen

Der Kontakt sei zustande gekommen, weil Bernd Naumtschuk Patient in der Praxis ist, erklärt Dr. Jeismann. Der Oberstabsarzt mit Afghanistan-Erfahrung weiß genau, was Krankenhäuser und Lazarette in Kriegsgebieten benötigen: „Mit einem Ultraschallgerät lassen sich innere Verletzungen feststellen, aber auch Schwangerschaften werden damit bekanntlich überwacht.“ Er sei sicher, dass das etwa 20 Jahre alte Gerät in der Ukraine jetzt vielfach zum Einsatz komme.

Zuvor hatte der Senior der Hausärztepraxis, Dr. Georg Friemann, das Gerät persönlich durchgecheckt und für einsatzfähig befunden. „Wir haben mittlerweile ein neues Gerät angeschafft und das sieht natürlich moderner aus“, sagt er, „aber das alte ist noch voll funktionstüchtig.“ Und in den weiteren Kartons, die die Fachangestellte Susanne Schülting sorgfältig gepackt und beschriftet hat, befinden sich Medikamente, Mullbinden und Desinfektionsmittel. Auch ein Walkie-Talkie hat Dr. Peter Jeismann hinzugefügt: „Kommunikation ist in Krisengebieten Gold wert“, weiß er.

Gesellschaft Bochum-Donezk sorgt für sichere Lkw-Transporte

Und schon packt Bernd Naumtschuk alles in seinen Wagen und braust davon. Seine nächste Station sei ein Drogeriemarkt, wo er Hygieneartikel und Babywindeln besorgt, erklärt er. „Auch solche Sachen werden dringend gebraucht“, betont er noch. Später dann will er zur Sammelstelle nach Bochum-Riemke fahren, wo die namhafte Gesellschaft Bochum-Donezk e. V. für den Weitertransport in Richtung Osten garantiert. Gemeinsam mit dem ukrainischen Konsulat in Düsseldorf sorgt der Verein dafür, dass die Hilfe schnell und sicher per Lkw an der richtigen Stelle ankommt.

Aufruf an Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser

Bernd Naumtschuk jedenfalls würde sich sehr freuen, wenn weitere Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken oder Pflegeeinrichtungen die Initiative unterstützen würden: „Ich nehme auch Verbandsmaterial, das eigentlich schon abgelaufen ist“, betont er. Auch das sei noch immer zu gebrauchen. Telefonisch ist er unter 0162-1516978 zu erreichen. Auch daheim, im Hebeckenkamp 69a, nimmt er Sachspenden entgegen.

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