Senioren-Union Ein Stück Geschichte bei einem Stückchen Kuchen

Applaus für das Geburtstagskind: Noch vor dem Beginn des Kaffeetrinkens der Waltroper Senioren-Union auf dem Hof Schulze Langenhorst begrüßte der Vorsitzende Willi Sißmann ganz besonders Adelheid "Heidi" Schulze Langenhorst. Schließlich wurde sie am vergangenen Freitag 95 Jahre alt und ist damit das älteste Mitglied der Senioren-Union. © Martin Pyplatz
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Nach und nach musste Anke Schulze Langenhorst die Kaffeetafel um einige Tische erweitern. Denn obwohl die Senioren-Union seit letztem Herbst über 100 Mitglieder zählt, rechnete an diesem Tag keiner mit über 50 Teilnehmern. Nicht nur der strahlende Sonnenschein war für die hohe Teilnehmerzahl verantwortlich, sondern auch die lange Corona-Pause. „Die Leute wollen raus, sie wollen sich wieder versammeln“, erklärt sich Wilhelm Sißmann, Vorsitzender der Senioren-Union, den großen Andrang. Das spiegelte sich auch in den angeregten Gesprächen wider, die sich Wilhelm Sißmann kaum zu unterbrechen traute, als er mit seiner Begrüßungsrede begann. Ein Geschenk und einen anerkennenden Applaus gab es für Adelheid Schulze Langenhorst, die kürzlich 95 Jahre alt geworden ist.

Adoption führte zu Vererbung

Anschließend startete der Hauptprogrammpunkt. Mit einem Artikel in der Waltroper Zeitung über den Hof hatte Elena Schulze Langenhorst das Interesse einiger Senioren geweckt, die sich daraufhin einen Vortrag über die Historie des Hofes gewünscht hatten. Diese Aufgabe übernahm Bernhard Schulze Langenhorst. Seine Informationen, die bis in das Jahr 1417 zurückreichen, hatte er sich vom Heimatverein Waltrop beschafft und sie stammten aus Aufzeichnungen, die um das Jahr 1900 herum erstellt worden sind.

„Ein richtiger Elmenhorster“

“Eigentlich ist der Hof durch den Teich von dem Ort Elmenhorst getrennt“, beginnt Bernhard Schulze Langenhorst seinen Vortrag. „Ich fühle mich aber trotzdem wie ein richtiger Elmenhorster“, stellt er mit einem verschmitzten Lächeln klar. Mit dem Kauf des Hofes durch die Familie Bittmann im Jahr 1881 hat die Geschichte der Familie Schulze Langenhorst begonnen. Nachdem alle drei Kinder von August Bittmann tragischerweise verstorben waren, gab es für den Hof keinen Erben mehr. An diesem Punkt kommt Adelheid Schulze Langenhorst ins Spiel. Sie ist die Nichte von August Bittmann. Dieser befand sie und ihren Gatten Alois Schulze Langenhorst für sympathisch, adoptierte Adelheid Schulze Langenhorst und vererbte ihr somit den Hof.

Auch das Verhältnis des Hofes zur Zeche steht bei den Ausführungen von Bernhard Schulze Langenhorst im Vordergrund. Viele der Anwesenden geben daraufhin Anekdoten über Fenster und Wäsche, die durch den Staub der Zeche geschwärzt wurden, zum Besten. Abgerundet wurde der Tag auf dem Hof Schulze Elmenhorst durch einen Spaziergang, der vorbei an den Hühnern und Pferden und einmal rund um den Teich des Hofes führte.

Ab jetzt wieder regelmäßige Treffen

Nachdem es wegen der Corona-Pandemie lange Zeit nicht möglich war, möchte sich die Senioren-Union nun wieder regelmäßig jeden letzten Mittwoch im Monat um 10 Uhr im Tennisheim am Ostring treffen. Bei Kaffee und Kuchen soll es auch immer einen Informationsinput durch einen Kurzvortrag zu den verschiedensten Themen geben.

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