
Auch dieser Samstag (5.3.) stand in der Waltroper Innenstadt wieder im Zeichen von Hoffen und Bangen um die Ukraine. Etwa 300 Menschen kamen wieder am Kiepenkernbrunnen zusammen, wo Bürgermeister Marcel Mittelbach (SPD) aus der berühmten Rede des damaligen Bürgermeisters von Berlin, Ernst Reuter, am 9. September 1948 vor dem Reichstag zitierte: „Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt.“ Anschließend lud der langjährige Diakon von St. Marien und „Laden“-Verantwortliche Heiner Fehlker wieder zum Schweigen für den Frieden ein.
Unterdessen ist die Bereitschaft der Waltroper, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, ungebrochen. Die Initiatoren nutzten die Gelegenheit, per Info-Tafeln auf die verschiedenen Wege der Unterstützung hinzuweisen. Marianne Masberg von der AWO konnte sich über eine volle Spendenbüchse freuen; mit dem Geld hilft AWO International in der Ukraine.
Familie Grutsch schickt Hilfstransport am Montag los
Und viele Bürger haben auch vor, Sachspenden zur Familie Grutsch zu bringen, oder haben das bereits getan. Wer sich hier noch beteiligen will, sollte sich beeilen: Eine Info-Tafel informierte darüber, dass der Gartenbaubetrieb privat Spenden sammelt, die schon am kommenden Montag (7.3.) in die polnisch-ukrainische Grenzregion gebracht werden und von dort weiter verteilt werden sollen.
Am Sonntag (6.3.) wird noch einmal von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit bestehen, Spendenartikel auf dem Hof an der Unterlipper Straße 15a abzugeben. Benötigt werden unter anderen Konserven, Hygieneartikel, Verbandsmaterial und Tierfutter – aber keine „normale“ Kleidung. Die sei ausreichend vorhanden, heißt es. Es gehe allenfalls um Winterjacken und festes Schuhwerk. Familie Grutsch, so heißt es, habe in ihrem Betrieb in den letzten Jahren viele Menschen aus der Ukraine beschäftigt und fühle sich jetzt verpflichtet, zu helfen. Rückfragen an: b.grutsch@grutsch.de.
Auch am Waltroper Waschpark, Brambauerstraße 13, wird weiter gesammelt.
Realschule Waltrop setzt ein Zeichen
Die Realschule Waltrop hatte am Tag zuvor Zeichen für den Frieden gesetzt. Die Schüler hatten sich in Form des „Peace“-Zeichens auf dem Schulhof aufgestellt, außerdem stiegen Tauben in den Waltroper Himmel auf -seit Langem ein Symbol für den Frieden.

Die Realschule, vielfach ausgezeichnet für ihre europäischen Projekte und ihre Bemühungen um internationale Kontakte zwischen Schülern, schreibt bei Facebook: „Der Frieden schien durch die Gemeinschaft in Europa sicher zu sein. Unvorstellbar, dass sich das ändern könnte. Seit gut einer Woche wissen wir es besser.“