
Wenige Wochen vor den Kommunalwahlen setzen die Grünen in Waltrop, Datteln und Castrop-Rauxel ein Statement: Die Ortsverbände fordern, die Rieselfelder zwischen den beiden Städten im Landesentwicklungsplan (LEP) klar als Standort für einen „NewEnergyPark“ auszuweisen – und damit den geplanten newPark zu verhindern. Trotz des abgelehnten Beschlusses des Waltroper Stadtrats haben SPD und CDU im Kreistag kürzlich für die Ansiedlung von Großindustrie gestimmt – auch mit Stimmen aus Waltrop, beklagen sie. Aus Sicht der Grünen ignoriert das nicht nur fachliche Argumente, sondern auch demokratische Beschlüsse vor Ort.

„Die Rieselfelder sind ein sensibler Natur-, Agrar- und Erholungsraum. Sie zu versiegeln wäre ein Fehler – ökologisch wie planerisch“, betont Martina Beckmann, Sprecherin der Dattelner Grünen. Statt auf überholte Pläne aus dem letzten Jahrhundert zu setzen, sei der NewEnergyPark ein realisierbarer Kompromiss für Wirtschaft, Natur und Region, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Keine Industrie auf unversiegelter Fläche“
Konkret fordern die Grünen die Ausweisung der gesamten Fläche in Datteln und Waltrop als „Energiepark“, der zur Erzeugung erneuerbarer Energien sowie zur landwirtschaftlichen Nutzung dienen und Raum für Speicher- und Wasserstofftechnologien bieten soll. Zugleich soll auf Industrie- und Gewerbeansiedlungen auf unversiegelter Fläche vollständig verzichtet werden, solange geeignete Industriebrachen in der Region, etwa in Castrop-Rauxel, Lünen oder auf dem Dattelner Kraftwerksgelände, zur Verfügung stehen.
„Die Planung für eine Großindustriefläche besteht seit über 50 Jahren – ohne Umsetzung“, konstatiert der Waltroper Grünen-Sprecher Stephan Groß. „Der Bedarf ist offenkundig nicht gegeben.“ Der NewEnergyPark hingegen sei eine zukunftsorientierte Lösung mit Blick auf den Klimaschutz, die Landwirtschaft, die Energiegewinnung und die regionale Entwicklung. Entwickelt wurde das Alternativkonzept zum newPark übrigens auch vom Waltroper Bürgermeister Marcel Mittelbach (SPD).