
Kurzfristig hatte die Kreispolizeibehörde Recklinghausen sogar eine Mordkommission gebildet, um die Umstände des Kranunglücks vom vergangenen Freitagabend auf einem Firmengelände an der Borker Straße zu klären. Das bestätigte Polizeisprecherin Corinna Kutschke am Mittwoch (15.9.) auf Anfrage unserer Zeitung. Später sei man allerdings zu dem Schluss gekommen, dass böswillige Absicht auszuschließen sei. Jetzt ermittele das Regionalkommissariat die Unfallursache.
Korb geriet ins Schwanken und schlug um
Rückblick: Bei dem Unglück mit dem Krankorb waren drei Männer im Alter von 56, 33 und 29 Jahren schwer verletzt worden. Sie hatten sich offenbar über zehn Meter hoch ziehen lassen, als der Korb ins Schwanken geriet und umschlug. Die beiden älteren Männer fielen auf ein Dach und blieben schwer verletzt liegen. Der Jüngere konnte sich noch am Korb festhalten und diesen wieder herunterfahren. Er war zwar ansprechbar, so die Polizei, hatte aber auch schwere Verletzungen erlitten, so dass alle drei ins Krankenhaus gebracht wurden.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung
Da die Schwerverletzten zunächst nicht vernehmungsfähig waren, so die Polizeisprecherin, dauerten die Ermittlungen noch an. Zumindest dem Jüngeren soll es gesundheitlich schon wieder besser gehen. Nun prüft die Polizei, ob es sich beim Kranunfall um fahrlässige Körperverletzung handelt. Dazu müssen auch die technischen Einrichtungen am Kran überprüft werden. Schon am Montag hatte die Polizei erklärt, dass es Hinweise auf Alkoholkonsum der Männer gebe. Sie hätten sich berechtigterweise auf dem Firmengelände aufgehalten, ein Arbeitsunfall wurde jedoch ausgeschlossen.
Am Ende, so Polizeisprecherin Corinna Kutschke, wird die Staatsanwaltschaft Bochum entscheiden, ob der Kransturz ein unglücklicher Unfall war oder ob er ein juristisches Nachspiel hat.