Als Deutschland Weltmeister wurde Heimatverein Waltrop zeigt Film über das Wunder von Bern

Die WM-Mannschaft von 1954 in Farbe: (v.l.) Fritz Walter, Toni Turek, Horst Eckel, Helmut Rahn, Ottmar Walter, Werner Liebrich, Jupp Posipal, Hans Schäfer
Ein Teil der WM-Mannschaft von 1954: (v.l.) Fritz Walter, Toni Turek, Horst Eckel, Helmut Rahn, Ottmar Walter, Werner Liebrich, Jupp Posipal, Hans Schäfer © Archiv Heimatverein
Lesezeit

„Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Dieser Satz von Trainer Sepp Herberger gilt noch immer, wenn am 14. Juni die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land angepfiffen wird. Genau 70 Jahre ist es her, dass die deutsche Mannschaft um Kapitän Fritz Walter eine ganze Nation in Ekstase versetzte. Beim nächsten Aktivkino am Dienstag, 11. Juni, um 18 Uhr, wird der Heimatverein Waltrop das „Wunder von Bern“ noch einmal Revue passieren lassen.

„Fußball-Weltmeisterschaft 1954 – Fußball spielt Geschichte“ nennt der Sport-Historiker und Heimatfreund Franz-Josef Bomert seinen Ausflug in die WM-Historie. Viele Waltroperinnen und Waltroper werden sich noch an diesen unvergesslichen Augenblick am 4. Juli 1954 erinnern, sagt er, als Reporter Herbert Zimmermann mit überschlagender Stimme den Schlusspfiff kommentierte: „Aus! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister, schlägt Ungarn mit 3:2 Toren im Finale von Bern.“

Helmut Rahn schoss das 3:2-Siegtor im Finale gegen das Team aus Ungarn
Helmut Rahn schoss das 3:2-Siegtor im Finale gegen das Team aus Ungarn.© Archiv Heimatverein

Etliche Menschen in Waltrop drängelten sich damals in Kneipen oder vor Schaufenstern, wo die wenigen Fernseher standen. „Ich war gerade mal elf Jahre alt. Mein Vater hat mich mitgenommen, und ich habe das Spiel zusammen mit meinem Freund Heinz Budde im ‚Posthorn‘ gesehen“, erinnert sich Franz-Josef Bomert. Der Wirt verlangte damals 50 Pfennig Eintritt für das Endspiel, doch Kinder durften kostenlos zusehen. Mit einer Bildschirmdiagonale von 37 Zentimetern auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher war das Public Viewing im Jahr 1954 im Vergleich zu heute ein recht bescheidenes visuelles Erlebnis.

Für Franz-Josef Bomert (81) und Heinz Budde (78) gab es nach dem Finale zur Feier des Tages Raboll-Limonade. Heimatfreundin Anita Fischer (78) erinnert sich daran, dass sie gerade im Garten spielte: „Als ich hörte, dass wir Weltmeister sind, bin ich gleich von der Schaukel gefallen.“

Franz-Josef Bomert (l.) und Heinz Budde
Franz-Josef Bomert (l.) und Heinz Budde verfolgten zumeist am Radio die Übertragung des WM-Endspiels 1954.© Michael Dittrich

Heimatverein lädt zum Kino ein

Eine komplette Aufzeichnung vom Endspiel in Bern gibt es nicht. Neben etlichen Anekdoten rund um die WM 1954 sowie zahlreichen Fotos hat Bomert aber auch noch bewegte Bilder in seiner umfangreichen Sammlung.

Zwar ist das meiste Filmmaterial, das damals mit einer 16-Millimeter-Kamera gedreht wurde, zerstört, doch die Besucherinnen und Besucher des Aktivkinos können trotzdem einen etwa 25-minütigen Film über das Endspiel sehen. Das Aktivkino beginnt am Dienstag, 11. Juni, um 18 Uhr im Heimathaus, Riphausstraße 31. Einlass ist ab 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen