
Mit einer vierseitigen Stellungnahme und vielen kritischen Fragen hat der Rat der Stadt Waltrop heute Abend (9. 9.) auf die von Straßen.NRW vorgelegten Pläne zur Bundesstraße B 474n reagiert. Nach einer 90-minüten Diskussion und einem Wort-für-Wort-Abgleich fiel die Entscheidung: 26 Ratsmitglieder stimmten für die Stellungnahme, neun enthielten sich.
„Ortsumgehung“ trägt der Aufbruch nicht mit
Dass die Entscheidung nicht einstimmig ausfiel, lag vor allem an der Tatsache, dass in dem Text weiterhin eine „Ortsumgehung“ für Waltrop gefordert wird. Da konnten der Waltroper Aufbruch und auch die Bündnisgrünen nicht mitziehen. „Wir fordern eine Entlastung der innerstädtischen Straßen Waltrops, vor allem der Leveringhäuser Straße“, betonte Dorothee Schomberg (WA). „Aber dazu braucht es nicht einer autobahnähnlichen Ortsumgehung mit diesen enormen Einschnitten“, sagte sie. Und Frank Vonnahme (Grüne) betonte am Ende grundsätzlicher: „Was sollen alle Sonntagsreden über mehr Klimaschutz, wenn wir mit dieser Straße 200.000 Quadratmeter Wald einfach abholzen und zerstören.“
Mehrheit will die Straßenpläne noch „verbessern“
SPD, CDU und auch die FDP schlossen sich am Ende mehrheitlich der von Stadtplaner Andreas Scheiba anhand von Eingaben aus den Fraktionen erarbeiteten Stellungnahme an, die grundsätzlich die B 474n befürwortet, aber die Planung „noch verbessern“ will. In den kritischen Fragen geht es etwa um das neue Verkehrsgutachten, dass zwar künftig 31.000 Kfz pro Tag auf der Bundesstraße prognostiziert, aber eine Entlastung der Leveringhäuser Straße von nur 1100 Kfz pro Tag errechnet. Im Verkehrsgutachten von 2010 waren noch 8000 Kfz angegeben worden. Außerdem wird gefordert, dass die Lärmschutzmaßnahmen verbessert, die Anschlussstellen verkleinert, die Wirtschaftswege für die Landwirte ausgebaut und zumindest im nördlichen Bereich Radwege angelegt werden.
Am Freitag (10.9.) wird Stadtplaner Andreas Scheiba die Stellungnahme fristgerecht an die Bezirksregierung nach Münster schicken. Was der Beschluss des Rates noch bewirken kann, bleibt abzuwarten.