Tag 1 nach Zeynep Sturmbilanz: Waltrop ist glimpflich davongekommen - sagt die Feuerwehr

Glück im Unglück: Eine kapitale Birke ist an der Bahnhofstraße in den Vorgarten gefallen - und hat das Haus verschont. © Thomas Bartel
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Kaum ist es am Samstag (19, 2.) hell, da werden weitere Sturmschäden sichtbar: Am Morgen wird die Waltroper Feuerwehr zu verschiedenen Einsatzorten im Stadtgebiet gerufen, etwa zur Straße „Am Hebewerk“, zur Münsterstraße, zum Kirchplatz, zur Barbarastraße und zum Ostring. Am dort beheimateten Tennisclub Rot-Weiß können die Einsatzkräfte aber nichts ausrichten.

Baum am Tennisclub droht auf das Gerätehaus zu fallen

„Wir haben an unserem Aufräumtag eine böse Überraschung entdeckt“, erklärt der Vorsitzende Christoph Langhorst. „Ein Baumstamm zeigt einen rund zwei Meter langen Riss – und wir hoffen, dass der dicke Ast nicht auf das nahe Gerätehaus fällt“, sagt er. Da der Baum auf Privatgrund steht, ziehen die Rettungskräfte wieder ab. Da müsse der Baumdienst ran, erklären sie.

Böse Überraschung am Tennisclub: Ein Riss im Baumstamm gefährdet das Gerätehaus des Vereins. © Thomas Bartel

Auch an der Bahnhofstraße 77 ist das der Fall: Dort ist eine kapitale Birke von einer Sturmböen entwurzelt worden. Glücklicherweise fiel sie in den Vorgarten; das Haus und die Bewohner wurden verschont.

Dicke Linde drohte in Oberwiese auf ein Haus zu fallen

Gegen Mittag kehrt Einsatzleiter Ludger Thiedmann von der Straße „Am Hebewerk“ zur Wache zurück: Dort, in Oberwiese, drohte eine dicke Linde auf ein Haus zu stürzen. „Die mussten wir dann zerlegen, es war Gefahr im Verzug“, erklärte der erfahrene Feuerwehrmann. Anschließend wurde die „Baustelle“ dem Ver- und Entsorgungsbetrieb (V+E) überlassen.

Gleichzeitig war ein anderes Team an der Barbarastraße gefragt, wo der stattliche Ast einer Tanne auf ein geparktes Auto gefallen war. Und am Kirchplatz von St. Peter gab es überdies ein Problem mit losen Dachpfannen.

Im Groben und Ganzen haben wir in Waltrop „Zeynep“ gut überstanden, zieht Wehrsprecher Jochen Möcklinghoff am Morgen Bilanz: Bis etwa 23 Uhr hatte die Feuerwehr in der Nacht auch die Situation an der Recklinghäuser Straße nahe der Schwarzen Kuhle wieder unter Kontrolle, wo drei, vier dicke Bäume auf die Fahrbahn gekippt waren. Er bedankt sich nochmals für die Hilfe der Autowerkstatt Nolte: „Ohne deren Radlader hätten wir die Hauptstraße nicht so schnell frei bekommen“, betont er. Das war auch wichtig, damit die Linienbusse der Vestischen wieder verkehren konnten.

Mithilfe eines Radladers einer Firma Nolte konnte die Recklinghäuser Straße in der Nacht freigeräumt werden. © Feuerwehr Waltrop

Nur die Löringhofstraße ist jetzt noch gesperrt

Die am Freitagabend wegen eines umgewehten Strommastes gesperrte Friedhofstraße ist ab sofort für den Verkehr wieder freigegeben. „Jetzt ist nur noch die Löringhofstraße blockiert“, erklärte Ludger Thiedmann. Aber für diese Verbindung, die derzeit ohnehin nur bis zur abgesackten Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal befahrbar ist, sei der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig.

Daten & Fakten

Einsätze durch Sturm „Zeynep“

Insgesamt zählten die Kräfte in der Kreisleitstelle bis Samstagmorgen 362 Einsätze. Vor allem umgestürzte Bäume und herabgestürzte Äste meldeten die Bürger der Leitstelle. Die meisten Notrufe gingen zwischen 18 und 21 Uhr ein.

Die Einsatzübersicht nach Städten (Stand 19. Februar, 8 Uhr): Castrop-Rauxel 27, Datteln 39, Dorsten 50, Gladbeck 42, Haltern am See 25, Herten 26, Marl 55, Oer-Erkenschwick 19, Recklinghausen 67, Waltrop 12.

Um etwa 18 Uhr musste die Waltroper Feuerwehr am Samstagabend (19.2.) erneut ausrücken: Eine Brandmeldeanlage bei dem Unternehmen Next Pharma im Wirrigen hatte Alarm ausgelöst – doch bald stand fest, dass es zum Glück ein Fehlalarm war. „Es wird nicht langweilig“, so der Kommentar von Wehrsprecher Jochen Möcklinghoff.

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