
Ein mutmaßlicher Raubüberfall auf einem Discounterparkplatz in Waltrop beschäftigt seit Dienstag das Schöffengericht in Recklinghausen. Angeklagt ist ein 25-jähriger Mann aus Waltrop. Über seinen Verteidiger Jean-Pierre Jebing ließ der Angeklagte die Vorwürfe bestreiten: „Er hat nichts gemacht.“
Laut Staatsanwaltschaft soll der 25-Jährige am 13. April 2020 auf dem Aldi-Parkplatz „Am Schwarzbach“ unvermittelt auf eine Frau zugelaufen sein und die Herausgabe des Smartphones gefordert haben. Dann soll er der Frau ins Gesicht geschlagen und versucht haben, das Handy aus der Tasche zu ergreifen, ehe er schließlich ohne Beute geflüchtet sein soll. Bei dem Gerangel soll der Frau angeblich ein Ohrring aus dem Ohrläppchen gerissen worden sein.
Im Prozess wurden jedoch massive Zweifel an den Angaben der Belastungszeugin laut. Im vergangenen Herbst hatte die Zeugin einen anderen Mann mit Vorwürfen überzogen, war dann aber im Prozess auf rätselhafte Weise wieder zurückgerudert. Auch mit Blick auf die aktuellen Vorwürfe ergaben sich Ungereimtheiten. Denn die Frau kannte den jetzt Angeklagten viel besser, als es die vage Täterbeschreibung nach dem mutmaßlichen Parkplatz-Coup erahnen ließ. Beide waren nämlich einmal ein Paar.
Die Belastungszeugin ist inzwischen nach Norddeutschland verzogen und soll nun demnächst als Zeugin vorgeladen werden.