Tief Emmelinde Unwetter: Gewitter und Starkregen lassen Waltrop „links liegen“

Dunkle Wolken sind vor dem Horizont zu sehen; im Vordergrund ein Windrad.
Für weite Teile Nordrhein-Westfalens sind auch am Freitag wieder Unwetter angekündigt. © dpa
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Update, 17 Uhr: Sieht ganz so aus, als sei Waltrop wieder einmal davongekommen: Das angekündigte Unwetter stellte sich als harmloser heraus als gedacht. „Besser so als anders“, meint Feuerwehrsprecher Jochen Möcklinghoff. Der Chef der Waltroper Feuerwehr, Detlef Tzschackert, hob um kurz vor 17 Uhr die örtliche Einsatzleitung wieder auf – nicht ohne den Kräften für ihre Einsatzbereitschaft ausdrücklich zu danken.

Wir beenden an dieser Stelle die Aktualisierungen unserer Unwetter-Berichterstattung fürs Erste. Sollte sich die Lage noch einmal verschlimmern, sind wir hier natürlich wieder für Sie da.


Update, 16.10 Uhr: Es wird schon wieder hell, der Regen tröpfelt nur noch. Sollte es das gewesen sein mit dem Unwetter? Kaum zu glauben – aber niemand wäre böse, wenn auch dieses Sturmtief an Waltrop vorbeizöge, ohne größeren Schaden anzurichten.


Update, 15.55 Uhr : Es wird gerade ziemlich dunkel über Waltrop, es regnet auch schon und blitzt und donnert. Aber noch ist alles halbwegs ruhig. Auch die Kollegen aus den Städten weiter westlich, von wo aus das Unwetter heranzieht, melden derzeit so etwas wie „ein bisschen Donner, aber nicht mehr als ein stärkerer Landregen“.


Update, 15.15 Uhr: Der Kreis RE hat eine eindringliche Warnung an die Bürger veröffentlicht, heute nicht unnötig das Haus zu verlassen: „Wer nicht draußen unterwegs sein muss, sollte zu Hause bleiben und kein Risiko eingehen“, erklärte Kreisbrandmeister Robert Gurk. Gefahr drohe nicht nur in der Nähe von Bäumen, sondern auch in der Stadt könnten lose Ziegel herabstürzen oder Planen und andere größere Gegenstände umherfliegen. In Waltrop hatten sich beim letzten schweren Sturm im Februar unter anderem Trampoline und Bauzäune selbstständig gemacht.

Die Kreisleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ist für ein erhöhtes Telefonaufkommen gerüstet und hat zusätzliches Personal in Bereitschaft. Aber: „Wichtig für das Team der Leitstelle ist, dass die Leitungen nicht unnötig blockiert werden. Die 112 sollte nur dann gewählt werden, wenn tatsächlich eine akute Gefahr besteht“, heißt es aus dem Kreishaus.

Auch über die Warn-App NINA wird mittlerweile vor „schwerem Gewitter, heftigem Starkregen und Hagel“ gewarnt; es gibt eine amtliche Unwetterwarnung.


Update, 13.30 Uhr: Die Feuerwehr Waltrop richtet sich auf eine größere Einsatzlage angesichts des nahenden Sturm ein. Die Freiwilligen Feuerwehrleute sind in erhöhter Bereitschaft, auf der Wache ist ein Team aus Wehr-Chef Detlef Tzschackert und seinen Stellvertretern Andreas Pust und Dirk Hansen bereit, die örtliche Einsatzleitung zu übernehmen. Üblicherweise laufen alle Einsätze über die Leitstelle des Kreises RE, doch bei Situationen wie einem solchen Unwetter entscheiden ab einem gewissen Punkt die Städte selbst, welcher Einsatz wann abgearbeitet wird, weil in der Leitstelle zu viele Meldungen eingehen.

Feuerwehr entscheidet nach Gefahrenlage

Waltrops Feuerwehrsprecher Jochen Möcklinghoff erinnert dabei daran, dass die Feuerwehr nach Gefahrenlage entscheidet, welche Einsätze zuerst abgearbeitet werden. Sprich: Ist in einem Garten ein Baum umgestürzt, muss der erst einmal liegen bleiben. Ein Baum, der hingegen auf eine Straße gefallen ist, hat dann Priorität.

Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes hatte indes gegenüber der Rheinischen Post erklärt, es könnten durchaus Gefahrenlagen wie seinerzeit bei Sturm Ela im Jahr 2014 entstehen. Damals war in Waltrop gerade Schützenfest und das große Zelt auf dem Marktplatz aufgebaut.

Erinnerungen an Sturm Ela in Waltrop

Glücklicherweise kam seinerzeit kein Mensch zu Schaden. Die Zeltkonstruktion hatte wegen des Unwetters teilweise nachgegeben, und es hätte sicherlich Verletzte gegeben – wenn die Partygäste nicht rechtzeitig das Zelt verlassen hätten.

Das hatten wir zuerst berichtet: Die NINA-Warnapp meldet momentan für Freitag (20. 5.) ab 13 Uhr die Warnstufe „Markantes Wetter“. Sturmböen sind angesagt. Auch der Deutsche Wetterdienst hat die orangefarbene Warnstufe ausgerufen; das ist Stufe zwei von vier. Ab Mittag sind in Waltrop und in ganz Nordrhein-Westfalen „teils extreme Gewitter mit schweren Sturm- und Orkanböen sowie heftigem Starkregen und Hagel“ zu erwarten.

Stadt Waltrop informiert Sportvereine

Die Stadt Waltrop hat daher am Freitagmorgen beschlossen, die Sportstätten ab 16 Uhr zu schließen. „Die Vereine werden durch das Sportbüro informiert“, erklärt Waltrops Stadtsprecherin Andrea Middendorf.

Von einer Sperrung des Friedhofs hat man in Waltrop zunächst noch abgesehen – auch weil dort am Morgen noch Bestattungen stattfanden. In Oer-Erkenschwick beispielsweise sind die Friedhöfe gesperrt worden; dort musste auch das Gastro-Festival „OE schlemmt“ für Freitag gecancelt werden.

Der Kreis RE hat unterdessen einige Straßen gesperrt, unter anderem die Redder Straße in Datteln, die mitten durch die Haard führt.

Derweil gilt auch in Waltrop, die Waldgebiete – die Striethorst oder den Schülkenbusch – nicht zu betreten, wenn der Sturm tobt. Die Bäume sind gerade zu dieser Jahreszeit enorm anfällig, denn in den meisten Fällen ist ihr Laubkleid schon voll ausgebildet und bietet entsprechend große Angriffsfläche für den Sturm. Auch wenn das Unwetter vorbei ist, ist noch Vorsicht geboten, denn Äste könnten sich gelockert haben und dann erst herabstürzen, wenn die Gefahr vermeintlich schon vorüber ist.

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