
Mittlerweile hat das Oberverwaltungsgericht Münster den Bebauungsplan für das Kraftwerk Datteln 4 für unwirksam erklärt, die Revision dagegen hat wiederum das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. Vor zehn Jahren sah das noch anders aus. Am 19. November 2012 berichtete unsere Zeitung über ein Lärm-Gutachten zum Kraftwerk „Datteln 4“. Es prophezeite auch der Recklinghäuser Straße in Waltrop eine massive Verkehrsbelastung.
Castroper Straße schon damals überlastet
Kern-Aussage der Untersuchung: Der Dattelner Süden ist stark lärmbelastet. Hauptgrund ist die Blechlawine auf der Castroper Straße – bis zu 22.000 Fahrzeugen täglich. Bereits ohne das Kraftwerk lag die Lärmbelastung zeitweise oberhalb von 70 dB(A) tagsüber sowie 60 dB(A) nachts. Zum Vergleich: Beim Straßen-Neubau gilt eine Obergrenze von 64 dB(A) bzw. 54 dB(A). Angesichts der massiven Vorbelastung falle der zusätzliche Lärm durch den Kraftwerks-Verkehr kaum ins Gewicht. Der Straßenlärm der „Castroper“ werde um lediglich bis zu 0,2 dB(A) steigen, der auf der weitaus weniger befahrenen K 14 (Im Löringhof) um 0,9 dB(A) – eine Zunahme, die praktisch nicht wahrgenommen werden könne.
Gerechnet wird mit rund 80 Pkw, die täglich den Kraftwerks-Parkplatz ansteuern, und mit 200 Lkw. Die sollen vorrangig über die Recklinghäuser Straße und die Löringhofstraße aus Waltroper Richtung kommen. Zur Entlastung wurde damals der Bau eines Kreisverkehrs oder einer Ampelanlage an der Recklinghäuser Straße/Löringhofstraße vorgeschlagen.