
Kitaplätze waren auch vor zehn Jahren schon knapp und sehr begehrt. Dass Frauen jahrelang zu Hause blieben, um sich der Kinderbetreuung zu widmen, wurde immer seltener. Wie unsere Zeitung in der Ausgabe vom 21. 12. 2012 berichtete, gaben sich die katholischen Kindergärten neue Aufnahmekriterien. Man wollen die Kriterien für die fünf Einrichtungen in Waltrop vereinheitlichen und sie den Bedürfnissen der Familien anpassen, erklärte Fabian Köhler, Verbundleiter der Tageseinrichtungen.
Berufliche Situation war wichtigster Punkt
Das hieß: Fortan war die berufliche Situation der Eltern der wichtigste Punkt. Beate Vedder, Leiterin der Kita St. Placida: „Die Probleme, die sich für viele Mütter mit ihren Arbeitgebern ergeben, werden mehr. Viele Arbeitgeber reagieren unflexibel.“ Und: Frauen, die ihre Kinder schon sehr jung betreuen lassen wollen, ernten Kritik. Beate Vedder: „Man hört immer wieder – was sind das denn für Eltern, die ihre Kinder so früh abgeben?“ Beate Vedder meint, man könne die Mütter nur bestärken, ihre Kinder ohne schlechtes Gewissen betreuen zu lassen. „Die Kinder entwickeln sich prima. Es ist positiv, wenn Kinder unter Kindern aufwachsen.“
An zweiter Stelle der Aufnahmekriterien stehen familiäre Belastungen, an dritter die Geschwisterkinder, an vierter, seit wann das Kind angemeldet ist. Nur im Notfall wird der normale Kriterienkatalog ausgesetzt. Fabian Köhler: „Akute Fälle von Kindeswohlgefährdung stehen über allem.“