
Ein mutmaßlicher Messerstecher steht wegen eines Vorfalles im Moselbachpark in Bochum vor Gericht – darüber berichtete unsere Zeitung am 14. Dezember 2012. Der Angeklagte leidet unter einer schizophrenen Psychose, hieß es damals.
Das Opfer war ein gelernter Bürokaufmann, verspürte zunächst nur „ein Pieksen im Rücken“, als er abends gegen 20 Uhr durch den Park lief. Der Waltroper sagte vor Gericht, er sei zunächst ein paar Schritte weiter gegangen. „Da merkte ich, wie mir etwas den Rücken runter lief.“ Er habe sich umgedreht und den Beschuldigten gesehen. Ganz starr habe der Mann da gestanden, ein Steakmesser drohend in der Hand. Sein Blick sei „leer und ausdruckslos“ gewesen. Als er ein paar Schritte auf ihn zu gemacht habe, sei der Mann geflohen.
Stich neben der Wirbelsäule
Der Verletzte lief zu seinem Bekannten in der Bahnhofstraße, der ihn ins Krankenhaus brachte. Die Ärzte stellten einen Stich direkt neben der Wirbelsäule fest. Zum Glück war die Lunge nicht verletzt, das Opfer konnte das Krankenhaus nach dem Nähen der Wunde verlassen. Doch: Er litt wochenlang unter den Folgen. Er habe Depressionen gehabt, kaum noch seine Wohnung verlassen, Post ungeöffnet liegen lassen, berichtete er vor Gericht. Inzwischen habe er das aber überwunden. Der beschuldigte Waltroper wollte sich weder zur Tat noch zu seinem Lebenslauf äußern. Für den Prozess waren drei Verhandlungstage angesetzt. Noch vor Weihnachten sollte das Urteil gesprochen werden.