
Sie ist ein Vorbild im besten Sinne: Seit 25 Jahren arbeitet Mechthild Steinbrock jetzt schon im Pfarreirat der Waltroper Gemeinde St. Peter mit – und auch jetzt bewirbt sich die 66-Jährige erneut für das Amt. „Die Gemeinde ist für mich ein Stück Heimat“, bekennt die amtierende Vorsitzende am Montag (25.10.) im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es macht mir noch immer Spaß, etwas zu bewegen, mit anderen gemeinsam etwas anzupacken“, sagt sie. Früher – als die Kinder noch klein waren – waren es die Kommunionsvorbereitung und die Ferienlager, heute sind es die Frauengemeinschaft und eben der Pfarreirat. Am 6. und 7. November wird diese Institution – und zudem auch die Hälfte des Kirchenvorstands – neu gewählt. „Wir hoffen auf eine große Beteiligung“, betont Mechthild Steinbrock.
Diesmal kommen die Wahlunterlagen per Post
Erstmals in Waltrop wird diesmal jeder Katholik per Post angeschrieben, erklärt sie das Procedere. Da der Pfarreirat bereits ab 14 Jahren gewählt werden darf, der Kirchenvorstand aber erst ab 16 Jahren werden in diesen Tagen sogar zwei Briefe in den Postkästen der rund 10.000 Waltroper Gemeindemitglieder zu finden sein. Drei Wege gibt es, um den ausgefüllten Stimmzettel abzugeben: Er kann am Wahlwochenende vor und nach dem Gottesdienst in St. Peter und St. Marien in die Wahlurne geworfen werden oder bis dahin im Pfarrbüro von St. Peter (Bissenkamp 16) abgegeben werden. Überdies können die Stimmzettel auch mit dem mitgelieferten und frankierten Rückumschlag per Post abgeliefert werden. „Gerade in Coronazeiten erhoffen wir uns dadurch eine höhere Wahlbeteiligung“, betont die Pfarreiratsvorsitzende.
Hoffen auf eine höhere Wahlbeteiligung
Allerdings hat dieses neue Angebot auch seinen Preis: Die Post verlangt schließlich Porto – und das werde nicht vom Bistum, sondern von der Gemeinde vor Ort getragen. Das ist dem Pfarreirat die Sache aber wert, schließlich soll die Kirche doch lebendig bleiben. Bei der letzten Wahl lag die Beteiligung in Waltrop bei rund fünf Prozent. „Das wollen wir toppen“, hofft Mechthild Steinbrock. Auch wenn der Missbrauchsskandal und der Fall Woelki, aber auch die Corona-Pandemie dafür gesorgt hätten, dass die Reihen in den Gottesdiensten immer lichter geworden seien.
Auch junge Leute stehen zur Wahl
Stolz ist Mechthild Steinbrock über die Bereitschaft der 16 Gemeindemitglieder, für die nächste Amtszeit von vier Jahren zu kandidieren: Anders als in benachbarten Städten gab es in Waltrop kein Problem die Liste zu füllen. Und auch junge Leute seien mit Sina Weißbach (30), Carolin Buxel (26) und Christoph Perder (22) sehr gut vertreten. Darüber hinaus treten Wolfgang Bröer, Ute Fug, Eva Grabowski, Sandra Hilse, Hermann Hölscheidt, Ute Hüsken-Borchert, Martina Müller, Andreas Pieper, Christian Pieper, Berthold Sörgel, Eva Maria Stieglitz-Broll, Carol Willibald-Beitinger – und eben Mechthild Steinbrock an.
Übergangszeit nach dem Abriss des HdB gestalten
Und was sind die Aufgaben des Pfarreirates? Es geht um die Organisation des Gemeindelebens, berichtet die Vorsitzende. Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Carsten Roeger werden die Bereiche Kinder, Jugend und junge Familien, Caritas und Flüchtlingshilfe sowie der Bereich Liturgie besprochen und gestaltet. Auch der Bau des neuen Pfarrzentrums und derzeit vor allem die Gestaltung der Übergangszeit nach dem für Januar 2022 anstehenden Abrisses des Hauses der Begegnung (HdB) sind derzeit ein großes Thema. „Dass es dabei wenig Reiberei zwischen den Vereinen und Verbänden gibt, und dass künftig auch Treffen innerhalb der Kirche möglich werden, finde ich jedenfalls sehr erfreulich“, betont Mechthild Steinbrock.
Für die Kirchenvorstandswahl, bei der acht Mitglieder des 16-köpfigen Kirchenvorstandes zu wählen sind, hat der Wahlausschuss folgende Liste aufgestellt: Matthias Brüggemann, Klaus Dalhues, Heinrich Franzgrote, Hermann Geldmann, Rita Heckmann, Jörg Alexander Löwen, Ludger Mennemeier, Laurenz Meßmann, Renate Surmann, Markus Winterberg.
Die Wahlperiode beträgt sechs Jahre.
Der Kirchenvorstand ist vor allem für die Finanzen der Gemeinde zuständig. Dazu gehören u. a. die Kirchen, die Gemeindezentren und die Kindergärten.