
Berichte von Eltern, Beschäftigen und Insidern der Kita Volltreffer sorgten zuletzt für Aufregung in Castrop-Rauxel. Von übervollen Windeln ist die Rede, ebenso wie von Schrammen, deren Herkunft niemand erklären konnte. Aber auch von einer Beschäftigten-Flucht aus der Einrichtung und von Eltern auf der Suche nach Alternativen.
Der Träger – der Evangelische Kirchenkreis Herne – teilte durch einen Sprecher mit, dass er den „anonymen Meldungen über mutmaßliche Missstände“ nachgehe.
Kritik an der Situation in Kitas gibt es in Castrop-Rauxel immer wieder. Im Frühjahr 2024 berichteten wir zum Beispiel über den Notstand im Stephanus-Kindergarten. Es fehlte Personal. Monatelang waren Gruppen zum Teil geschlossen. Und das ging auf Kosten der Kinder und ihrer Eltern.

„Wir haben längst aufgehört, über Förderung und Bildung unserer Kinder nachzudenken und das zu fordern“, schilderte eine Mutter ihre Situation. „Wir sind schon froh, wenn Betreuung gewährleistet ist. Aber selbst das geht nicht.“
Dass Personalmangel, Notbetreuung und Elternstress in ganz Deutschland verbreitet sind, zeigt eine repräsentative Umfrage. Die Ergebnisse veröffentlichte die Hans-Böckler-Stiftung im Januar 2025. Demnach beklagten 59 Prozent der Eltern eine Kürzung der Betreuungszeiten oder kurzfristige Schließungen.
Wir möchten mit Ihnen über die Lage in Kitas in Castrop-Rauxel sprechen, ganz unabhängig vom Träger. Gibt es gravierende Probleme? Was funktioniert gut und was gar nicht? Wie oft sind einzelne Gruppen oder ganze Einrichtungen geschlossen? In welchen Fällen gibt es Notbetreuung? Wie sieht diese aus? Welche Auswirkungen haben diese Situationen auf Kinder, Eltern und Mitarbeiter?
Diese Umfrage dient als Vorbereitung auf eine Serie, in der wir die Kita-Situation in Castrop-Rauxel beleuchten möchten. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe.
Die Umfrage ist anonym. Niemand muss seinen Namen verraten. Die übermittelten Daten werden vertraulich behandelt und anonym ausgewertet.
Wenn Sie mit einem Redakteur oder einer Redakteurin über das Thema reden und Ihre Situation schildern möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie uns eine Kontaktmöglichkeit (per Mail oder Telefon) mitteilen würden. Das ist freiwillig und auch in diesem Fall sichern wir Ihnen auf Wunsch Vertraulichkeit zu. Ihre Stimme würden uns aber sehr helfen, ein realistisches Bild von der Kita-Situation in Castrop-Rauxel zu zeichnen.
Freuen würden wir uns auch, wenn Sie diese Umfrage in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis verbreiten. Die Umfrage endet am Dienstag, 15. Juli, um 9 Uhr.