Denkmalschutz fürs Jahnstadion? Bitte schaufelt kein Millionengrab!

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Auch die Tribüne des Jahnstadions steht praktisch bereits unter Denkmalschutz.
Auch die Tribüne des Jahnstadions steht praktisch bereits unter Denkmalschutz. © MZ-Archiv
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Das Jahnstadion ist eine Sportstätte, die an Marler Glanzzeiten erinnert: an die Fußball-Amateur-Meisterschaft und spektakuläre Open-Air-Konzerte. Verständlich, dass Sport-Nostalgiker mehr als 2500 Unterschriften gegen den Abriss sammelten.

Das Stadion wurde vor dem Abriss bewahrt und Hüls vor einer potenziellen Bauruine, einem Villenviertel, das die insolvente Fakt AG aus dem Boden stampfen wollte, wo Bäume Wurzeln geschlagen hatten.

Kostenfalle Denkmalschutz

Was wird nun aus dem Jahnstadion mit seiner zweifellos schönen Architektur und den unterm Tribünendach hängenden Kabinen für Fernsehreporter und Stadionsprecher? Mal ehrlich: Wann gibt es in Marl TV-Übertragungen aus dem Stadion? Es kann nicht im Interesse der Marler sein, dass ihre verschuldete Stadt viel Geld ausgeben muss, um ein verfallendes Stadion als Denkmal zu gestalten. Das Jahnstadion hat längst nicht die Bedeutung des Rathauses. Werkbund-Architekten weinten ihm über Jahrzehnte keine Träne nach, als der Abriss drohte. Warum sie vor zwei Jahren plötzlich ihr Herz für das Stadion entdeckten, mögen sie bitte erklären.

Konzept an Kosten messen

Andererseits hat ein Waldstadion Charme. Als attraktive Sportstätte nicht nur für Baseball kann es den Stadtteil Hüls aufwerten. Nur sollte man ein Konzept an den Kosten messen. Teure Denkmalschutz-Auflagen könnten es blockieren.

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