
„Geld für die Gläubiger gibt’s nicht“, berichten die Funke Medien nach der Gläubigerversammlung der Fakt AG im Amtsgericht Essen. Auch Medienvertreter hatten dort keinen Zutritt. Rechtsanwalt Dr. Gregor Bräuer, langjähriger Sanierungsexperte in NRW, bestätigt unserer Redaktion, dass er Insolvenzverwalter bleibt. Sein Sprecher will sich weder zur Zahl der Gläubiger noch zu ihren Forderungen äußern.
Nach Online-Berichten der Funke Medien sollen die Fakt-Geldgeber auf „drei Dutzend Seiten“ gelistet sein – Immobilienfirmen, ein Forschungszentrum, ein Finanzamt, ein Mode-Unternehmen, Fonds- und Kapitalgesellschaften sowie eine Sparkasse. Forderungen von mehr als 323 Millionen Euro sollen im Raum stehen. Wer seine Darlehen nicht finanziell abgesichert habe, zum Beispiel über Bürgschaften, sehe „womöglich keinen einzigen Cent“. Nur bei der Agriculture Park AG, dem Herzensprojekt von Ex-Fakt-Vorstand Hubert Schulte-Kemper, sei eine „geringe Quote“ zu erzielen.
Kein Dementi
Der Insolvenzverwalter bestätigt uns diese Informationen nicht, dementiert sie aber auch nicht. Erst mit Abschluss des Insolvenzverfahrens könne die Höhe der Insolvenzquote ermittelt werden, so sein Sprecher.
Die Fakt AG hat viele Immobilienprojekte im Ruhrgebiet und darüber hinaus angestoßen. Die Agriculture Park AG plante in Ungarn einen Gewächshauspark auf vier Millionen Quadratmetern.