
Aus dem traurigen Anlass des russischen Überfalls auf die Ukraine vor genau einem Jahr haben die katholischen und evangelischen Gemeinden und die Friedenskirche zum Ökumenischen Friedensgebet eingeladen. „Selig sind, die Frieden stiften“ – dieser Satz aus der Bergpredigt gibt Menschen aus der Ukraine wie Ruslana Ivaschuk (50) immer noch Kraft. Mehr als 1000 leben mittlerweile in Marl. Viele treffen sich freitags im Quartiersbüro MittelPunkt im Stadtkern und unterstützen sich solidarisch.
„Da gibt es Leute, die haben durch den Krieg alles verloren, sogar ihr Fotoalbum, ihre Vergangenheit“, erzählt Ruslana Ivaschuk.
Sie hat das Gebet ins Ukrainische übersetzt, sodass 200 Deutsche und Ukrainer in der unteren Ladenstraße zusammen innehalten können. „Ein Gebet schenkt unfassbar viel Hoffnung“, sagt Jenny Richter (16), die sich in der Friedenskirche engagiert und dort Kinder betreut, die aus der Ukraine stammen. Einige sind niedergeschlagen und bedrückt, andere fühlen sich hier bereits wohl und nehmen Marl als neue Heimat an, erzählt sie.

Ihr Vater, Pastor Christian Richter, hält mit Pfarrer Marius Mirt und Pastor Jörg Krunke das Gebet. Mit den Worten aus Psalm 85 bitten die Seelsorger um Gerechtigkeit und Frieden – eine Hoffnung und Utopie, die alle Versammelten in diesem Moment verbindet.