Licht-Installation erinnert an KZ-Opfer in Ladelund Duo Kystlys schafft berührende Stimmung

Rolf Arno Specht und Mareike Helbing lassen seit Jahren mit Lichtkunst Bauwerke in vielen Farben leuchten (Foto rechts). Nun haben sie die Gedenkstätte am Konzentrationslager in Ladelund zu einem Ort des Erinnerns gestaltet.
Rolf Arno Specht und Mareike Helbing lassen seit Jahren mit Lichtkunst Bauwerke in vielen Farben erstrahlen (Foto rechts). Nun haben sie die Gedenkstätte am Konzentrationslager in Ladelund zu einem Ort des Erinnerns gestaltet. © Kystlys
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Durch seine Lichtskulpturen ist das Marler Künstlerduo Rolf Arno Specht (56) und Mareike Helbing (37) im Ruhrgebiet und an der Nordsee bekannt.

Leuchttürme im Wattenmeer taucht es ebenso in leuchtende Farben wie Zechen und Industriebauten im Revier.

Von der Gemeinde Ladelund an der dänischen Grenze haben die Marler einen wichtigen Auftrag erhalten. Sie wurden gebeten, mit einem künstlerischen Konzept das Gedenken an die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers in Ladelund wachzuhalten. 1944 inhaftierte die SS dort 2000 Männer, von denen 300 den Tod fanden. Daran erinnerten Mareike Helbing und Rolf Arno Specht mit einer besonderen Licht- und Audioinstallation.

In einer stillen Andacht gedenken mehr als 60 Menschen der Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers Ladelund an der deutsch-dänischen Grenze. Das Marler Künstler-Duo Kystlys (dänisch für Küstenlicht) hat dazu eine Licht-Installation gestaltet.
In einer stillen Andacht gedenken mehr als 60 Menschen der Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers Ladelund an der deutsch-dänischen Grenze. Das Marler Künstler-Duo Kystlys (dänisch für Küstenlicht) hat dazu eine Licht-Installation gestaltet.© Kystlys

Licht im Dunkel

Dort, wo damals die Baracken standen, wurden 300 Holzpfähle für die Verstorbenen in Form der Grundrisse des Lagers eingeschlagen. Über sechs Wochen tauchte das Künstler-Duo Kystlys (dänisch für Küstenlicht) den Ort jede Nacht in blaues Licht und machte ihn so wieder sichtbar. Eine Audio-Collage mit Biografien in zwölf Sprachen gab den Opfern eine Stimme.

Vom 1. November bis zum 16. Dezember gedachten Menschen dort der Ermordeten. Die Installation hinterließ einen tiefen Eindruck. Mareike Helbing betont: „Als Marler Bürger ist es uns eine Ehre, an diesem wichtigen Projekt zu arbeiten, das einen wertvollen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Geschichte leistet.“

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