
Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen werden erwartet. In Marl stehen für sie 200 freie Plätze zur Verfügung, bei Bedarf können es mehr werden. Bisher wurden drei unbegleitete Kinder in städtischen Einrichtungen untergebracht. Etwa 20 Menschen sind über private Kontakte bei Angehörigen oder Marler Familien untergekommen. In Marl leben 73 Ukrainer, weitere Marler haben ihre Wurzeln in der Ukraine.
„Die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor groß“, sagt Stadtsprecher Daniel Rustemeyer. Die Stadtverwaltung sammelt und koordiniert alle Hilfsangebote. Dabei stimmt sie sich ab mit der Bezirksregierung, Caritas, Integrationsagentur der Diakonie und dem Jugendhilfezentrum des Landschaftsverbandes.
„Niemand weiß, wann wie viele Menschen kommen und wie alt sie sind“,
sagt Michael Baune, Betriebsleiter beim Jugendhilfezentrum des LWL. „Die Lage kann sich plötzlich ändern.“
Wenn Kinder und Jugendliche ohne Eltern kommen, dann können sie auch in Wohngruppen oder Pflegefamilien untergebracht werden. Das Jugendhilfezentrum hat bereits nachgefragt, ob Familien sich zur Verfügung stellen – vor allem Familien, in denen auch ukrainisch und russisch gesprochen wird. Mit ersten Familien und Dolmetschern stehen Jugendamt und Jugendhilfezentrum in Kontakt.
Hier können Sie Ihre Hilfe anbieten:
Angebote für freien Wohnraum nimmt das Amt für Arbeit und Soziales entgegen, Tel. 99-2793, FSW@marl.de
Bürgerinnen und Bürger können sich mit konkreten Hilfsangeboten zudem an buergermeister@marl.de wenden.
Das Amt für Arbeit und Soziales hat für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine eine telefonische Rufbereitschaft eingerichtet. Unter den Rufnummern 02365 99-2793 oder 01579-2361690 sind städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch am Wochenende zu erreichen.
Pflegefamilien können sich an das städtische Jugendamt wenden oder an Werner Kroll vom Jugendhilfezentrum, jhz.kroll@lwl.org, 02365-92488-1137
Zentralunterkunft in Dorsten schafft Platz
Die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unkompliziert aufzunehmen. Der Schutz gilt zunächst für ein Jahr und kann um zwei weitere Jahre verlängert werden – ohne langwieriges Asylverfahren. Die Schutzsuchenden sollen Zugang zur Sozialhilfe und eine Arbeitserlaubnis bekommen. Sie werden sich in Marl beim Sozialamt oder Jobcenter melden können, erklärt Jens Flachmeier von der Integrationsagentur der Diakonie.
Die Bezirksregierung Münster hat die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes in Dorsten für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorbereitet. 130 Personen, die bisher in der Unterkunft lebten und auf Asyl warteten, werden auf Marl und drei weitere Städte aufgeteilt.