
Der international gefragte Konzeptkünstler, der Marl seine Installation „Les Fleurs du Mal“ am Rathaus schenkte und den Glaskasten mit seiner Lichtinstallation „Blackout“ verabschiedete, zeigt sich für einen Moment sprachlos. Dann sagt er: „Mein ,Blackout‘ sollte den Übergang von einem Museum in ein anderes markieren, keinen Totalausfall. Ich kann verstehen, dass man einen Umbau im Moment in der wirtschaftlichen Situation nicht will. Aber einmal abgeschafft, ist aufgegeben. Was macht man mit einer Sammlung, wenn man sie nicht mehr zeigen kann? Sie verliert ihre Bedeutung und ihren Wert.“
Mischa Kuball vermutet, „dass alle, die aus der Perspektive des Steuerzahlers dagegen stimmten, den großen gesellschaftlichen Verlust und Schaden nicht mit einberechnet haben“.
Ein neues Kunstprojekt für Marl
Kurz vor Weihnachten erkundete der Kunstprofessor mit 27 Studierenden aus 17 Ländern (darunter die Ukraine und die Mongolei, Russland, Moldawien, Japan und China) bei strömendem Regen die Stadt Marl. Die jungen Studenten werden Ende 2023 ein großes gemeinschaftliches Kunstprojekt in der Martin-Luther-King-Schule präsentieren. Dabei steht Marl im Mittelpunkt – als Thema. „Die jungen Menschen sind neugierig auf diese Stadt“, sagt Mischa Kuball. Aber sie hätten großes Unverständnis über ihren Umgang mit ihrem Museum gezeigt.