
Wenn jemand zu seinen Fehlern steht und daraus lernt, nennt man das Fehlerkultur. Die ist in Politik, Medien und Verwaltungen nötig, damit Vertrauen nicht verloren geht.
Im Fall der Rettungsdienstgebühren lernten Feuerwehr-Verwaltung und Stadtspitze nicht aus ihren Fehlern. Eine Steilvorlage für Bürgermeisterkandidat Thomas Terhorst. Dass er in die öffentliche Wunde pikst, ist berechtigt, selbstverständlich auch Wahlkampf. Die Opposition hat ihre Arbeit getan, die Verwaltung der Feuerwehr offenbar nicht. Sie arbeitete jahrelang mit den gleichen Sätzen, ohne steigende Kosten durch die Inflation zu berücksichtigen.
Zu späte Einsicht
Jeder gute Hausmann und jede gute Hausfrau prüft Ausgaben und Kosten. Bei den Rettungsdienst-Gebühren hat die Stadt das zum zweiten Mal versäumt. Ich frage mich, wie sie sieben Millionen verschlampen und aus diesem schlimmen Fehler nicht lernen konnte. Wie peinlich! Dieses Geld – wieviel ist noch offen – fehlt an anderer, wichtiger Stelle. Ich frage mich aber auch, warum dem Rechnungsprüfungsamt der Fehler nicht früher aufgefallen ist. Es untersteht direkt dem Bürgermeister.
Ordnungsdezernent Thomas Richter zieht die richtigen Konsequenzen: Künftig müssen zwei Personen die Wiedervorlagenliste abhaken. Wie einfach. Leider kommen Einsicht und Fehlerkultur in diesem Fall zu spät. Millionen sind verloren.
Rettungsdienstgebühren-Panne Millionen verbummelt, nichts gelernt - Peinlicher geht es kaum
Ein Kommentar von
Heinz-Peter Mohr