
Seit Jahren fällt ein falsches Schild kaum auf: Neben dem Türmchen-Parkplatz am Eduard-Weitsch-Weg weist es auf das „Adolf-Grimme-Institut“ hin (das seit 2010 nur Grimme-Institut heißt) und auf das städtische Hallenbad hin. Das Bad wurde vor sieben Jahren abgerissen. Bis dahin schaute man von der Glasfront des Grimme-Instituts auf das Schwimmbad, das in den 1960er-Jahren zu Marls Vorzeigeprojekten gehörte. Es war Schauplatz der Westdeutschen Meisterschaften, später des Jazz-Frühschoppens.
2001 wurde das Hallenbad aufgrund von Sicherheitsbedenken des TÜV geschlossen, die Sanierung war der Stadt Marl zu teuer. Sie hätte damals 10 Millionen Euro gekostet. Das leer stehende Gebäude vergammelte. 2016 blieb nur der Abbruch. Kurios: Die Stadtverwaltung stellte bei sich selbst den Antrag auf Abbruchgenehmigung. So war es vorgeschrieben. Das Amt für Immobilienwirtschaft formulierte den Antrag, das Bauordnungsamt prüfte ihn.

Laut Ratsbeschluss soll rund um die ehemalige Hallenbad-Fläche das Neubauviertel Grimme-Quartier entstehen. Geplant sind 75 Wohnungen in zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden. Sieben Grundstücke sind für Mehrfamilienhäuser vorgesehen, 22 Bauplätze für Eigenheime.
Wie auch immer: Ortsunkundige führt das Hinweisschild aufs Hallenbad in die Irre. Zum jetzigen Hallenbad am Chemiepark müssten sie eine Stunde laufen.
