Stadtführerin Sylvia Eggers spricht über Ruhrbesetzung Radiosendung zum Hören und Download

Sylvia Eggers hält einen Geldschein der Zeche Auguste Victoria aus dem Jahr 1923 über 100 Milliarden Mark in der Hand.
Sylvia Eggers hält einen Geldschein der Zeche Auguste Victoria aus dem Jahr 1923 über 100 Milliarden Mark in der Hand. Wer Glück hatte, bekam dafür ein Brot beim Bäcker. © Patrick Köllner
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Für 100 Milliarden Mark bekam man mit viel Glück ein Brot beim Bäcker, nachts wurden Kartoffeln von den Feldern gestohlen: Wie Marl die Zeit der Ruhrbesetzung vor 100 Jahren erlebte, haben Mitglieder der insel-Geschichtswerkstatt dokumentiert. Stadtführerin Sylvia Eggers beschrieb im Gespräch mit unserer Redaktion, was die Menschen in dieser Zeit durchmachten. Die Rentnerin führt als Regioguide regelmäßig Gruppen durch die Stadt und ist seit mehr als 15 Jahren in der Geschichtswerkstatt aktiv.

Auch in einem Beitrag des Deutschlandfunks berichtet sie, was die Ruhrbesetzung für die Marler bedeutete: Der Historiker Michael Kuhlmann befragte für sein Radio-Feature auch den Historiker Gert Eiben, ebenfalls Mitglied der Geschichtswerkstatt. Den Radiobeitrag kann man sich noch online anhören oder als Audiodatei herunterladen: www.deutschlandfunk.de/ruhrgebiet-besetzung-100.html

Der Ofen blieb kalt

Im Januar 1923 hatten belgische und französische Truppen das Ruhrgebiet besetzt, um Reparationsleistungen einzutreiben. Am 6. Februar waren die Belgier in Marl. In den Bergwerken Auguste Victoria und Brassert wurde die Förderung drastisch heruntergefahren. Bald war verdientes Geld nichts mehr wert, Nahrung wurde knapp und der Ofen blieb kalt. Die Belgier verließen Marl erst im November 1924.

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