21 Covid-Erkrankungen trotz Impfung in Recklinghausen

Ist die Zusage von Astrazeneca-Zweitimpfungen in den Dortmunder Arztpraxen gewährleistet?
Ist die Zusage von Astrazeneca-Zweitimpfungen in den Dortmunder Arztpraxen gewährleistet? © dpa
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Von einem Impfdurchbruch ist die Rede, wenn eine Person sich mit dem Coronavirus infiziert, obwohl sie durchgeimpft ist. In der Stadt Recklinghausen ist das seit Februar dieses Jahres 21-mal passiert. Die Krankheitsverläufe der Betroffenen seien aber „eher leicht“ gewesen, heißt es aus dem Kreishaus.

101 Impfdurchbrüche im Kreis – bei 305.000 Durchgeimpften

Im gesamten Kreis ist es laut Sprecherin Lena Heimers im laufenden Jahr zu 101 Impfdurchbrüchen gekommen. Drei Menschen in sehr hohem Alter (Jahrgänge 1927 bis 1930) seien durchgeimpft am oder mit dem Coronavirus gestorben. Diese hätten jedoch nicht in der Stadt Recklinghausen gelebt. „Die Impfung schützt nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung, aber vor einem schweren Verlauf“, unterstreicht Heimers die Sinnhaftigkeit einer Impfung.

Aktuell läge die Zahl der im Kreisgebiet voll geimpften Personen bei 305.000. Zu berücksichtigen sei jedoch, dass nicht alle diese Durchgeimpften auch im Kreis wohnhaft sind. Auch Menschen außerhalb der Kreisgrenze lassen sich im Impfzentrum am Konrad-Adenauer-Platz oder in hier angesiedelten Arztpraxen eine Spritze gegen das Coronavirus verabreichen. Konkrete Impf-Zahlen für die Stadt Recklinghausen kann auch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe nicht liefern.

Impfdurchbrüche sind statistisch seit dem 1. Februar möglich

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende Dezember 2020 begonnen. Impfdurchbrüche sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) daher rechnerisch frühestens seit dem 1. Februar 2021 möglich. Berücksichtigt werden dabei die Impfintervalle von mindestens drei Wochen und die zweiwöchige Dauer bis zur vollen Wirksamkeit der zweiten Impfung. Bislang (Stand: 21. Juli) sind bundesweit 6.125 Impfdurchbrüche verzeichnet. Demgegenüber stehen mehr als 39 Millionen vollständig geimpfte Personen (47,3 Prozent).

5.144 Geimpfte, bei denen ein Impfdurchbruch nachgewiesen wurde, hatten das Vakzin Biontech verabreicht bekommen, 346 Personen den Impfstoff Johnson & Johnson. 211 der diagnostizierten Durchbrüche sind AstraZeneca zuzuordnen, 156 Fälle dem Mittel Moderna. Bei weiteren 268 Impfdurchbrüchen sei laut RKI keine Zuordnung möglich. Für den Kreis Recklinghausen liegen bezüglich Impfdurchbrüchen keine Zahlen zu den verimpften Stoffen vor.

Dass der Impfstoff Biontech einen so großen Teil ausmache, ist laut Kreissprecherin Lena Heimers „nicht aussagekräftig“. Es sei aber davon auszugehen, dass die Verhältnisse im Kreis ähnlich seien. Dass das Mittel mit so großem Abstand auf Platz 1 stehe, könne nicht verwundern, weil es schließlich auch den größten Teil der Impfungen ausmache.