
So hat uns unter anderem Friedhelm Schleupner geschrieben, der 35 Jahre lang Leiter des „Volkschores Recklinghausen-Süd 1895“ gewesen war. Die Sangesgruppe hat auch im Haus König Ludwig viele Konzerte gegeben, und Schleupner erinnert sich, „dass wir dabei auch mal den bekannten Sänger Heinz Hoppe zu Gast hatten“. Und nach dem Konzert kam es zu einer speziellen Begegnung: „Um mir von ihm ein Autogramm zu besorgen, ging ich hinter Bühne, da gab er mir das Autogramm nur mit Unterhose bekleidet.“
Schleupner erinnert sich auch daran, dass es zu einigen gemeinsamen Konzerten mit dem Westfälischen Sinfonieorchester kam, das lange im Haus König Ludwig geprobt habe.
„Johannes Rau und Bayern-Prinz Luitpold waren da“
Und außerdem hatte das Haus immer mal wieder prominenten Besuch: Schleupner weiß nicht mehr genau, welches Ereignis es war, „aber es hatte irgendwas mit ,König Ludwig‘ zu tun. Deswegen waren Ministerpräsident Johannes Rau sowie Bayern-Prinz Luitpold zu Gast.“
Auch Klaus Kocherscheidt fallen viele bekannte Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich ein, die das Haus König Ludwig besucht haben: „Professor Kurt Biedenkopf, die Schauspieler Ursula Hamann, Inge Brück, Klaus Havenstein, Gerd Vespermann, Walter Giller und jede Menge mehr.“ Und damit nicht genug: Selbst Tony Sheridan, einer der Ur-Väter der Beatmusik, sei im Haus König Ludwig aufgetreten.
„Dort hat meine Mutter meinen Vater kennengelernt“
Obendrein hat Klaus Kocherscheidt eine Beziehung zum Haus König Ludwig, die garantiert nicht jeder vorzeigen kann: Seine Mutter war nämlich als Kindermädchen bei der Pächterfamilie Hartmann beschäftigt, und im Zuge dieser Tätigkeit hat sie dort seinen späteren Vater kennengelernt, der aus Berlin kommend sein berufliches Glück auf der Zeche suchte und im Haus König Ludwig untergebracht war.
Der Volkschor von Friedhelm Schleupner ist schließlich bereits vor 15 Jahren nach 111 Jahren aufgelöst worden. Er selbst weiß allerdings noch gut, dass er als Kind immer mit großem Interesse beobachtet hat, wie auf dem Hof die Reisetauben verladen wurden, um dann später irgendwo aufgelassen zu werden.
Und auch Klaus Kocherscheidt erinnert sich an brodelndes Leben: „Es gab im Haus König Ludwig einfach unzählige Familienfeiern, Treffen von Vereinen, Parteien und Betrieben. Dazu die vielen Musik-Darbietungen und Theaterstücke.“
Wenn auch Sie Erinnerungen an das Haus König Ludwig haben, schicken Sie uns diese (gerne auch mit Fotos) per Mail an rzredaktion@medienhaus-bauer.de