Scenarios Auslandsreihe Around the World: Arbeiten im Kultur-Café

In unserer Auslandsreihe "Around the World" berichten unsere Jugendreporterinnen und -Reporter von ihren Abenteuern an den unterschiedlichsten Fleckchen der Welt. © pixabay.de
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Mein freiwilliges soziales Jahr steht ganz unter dem Motto des interkulturellen Austauschs – laute wie leise Musik, exotische wie heimische Speisen und Menschen aus aller Welt bringen mir neue Kulturen und Welten näher. Für all das ist mein neuer Arbeitsplatz in einem Kulturcafé der Dreh- und Angelpunkt.

Früh- und Abendschichten werde aufgeteilt

Ein paar Schichten habe ich bereits in dem Kaffeehaus absolviert und dabei alle möglichen neuen Dinge kennenlernen dürfen. Die Arbeitseinheiten sind in Öffnungsschichten und Schlussschichten unterteilt, die einheitlich unter den Freiwilligen aufgeteilt werden. Morgens trifft man alle Vorkehrungen, damit das Café für den neuen Tag gewappnet ist – dazu gehören Aufgaben wie den Kühlraum zu füllen, Stühle und Tische in Position zu bringen, Artikel zu zählen und vieles mehr.

Kaffee servieren und den Laden sauber halten

Die Aufgaben der Person, die das Café am Abend schließt, sind zwar ähnlich, werden aber noch durch das Reinigen des Kaffeehauses ergänzt. Gerade die letzte Schicht des Tages geht dabei ganz schön in die Knochen und die Heimfahrt zurück zum Freiwilligenhaus kann ich häufig erst mitten in der Nacht antreten.

Bella (l.) und Inu, eine weitere Freiwillige aus Deutschland, bei ihrer ersten Schicht im Café. © privat © privat

Während meiner Arbeitszeit koche ich dann Kaffee Latte, Cappuccino und viele weitere heiße Getränke, nach denen es den Kunden gelüstet. Aber auch süße Sodas, Cocktails und Biere gehen gerne über den Tresen. In der ans Café angegliederten Küche werden deftige Speisen wie Burger, Sandwiches, Suppen und alle möglichen Kuchen zubereitet.

Handgriffe werden immer routinierter

In meinen ersten Schichten musste ich mich erstmal an alle Einweisungen gewöhnen und mir gut merken, wo ich welches Getränk in der Kasse und im Kühlregal finden kann. Wie alles im Café funktioniert wurde mir von den anderen Freiwilligen, die gleichzeitig auch meine Mitbewohner sind, gezeigt. Mit der Zeit kommt nun die Routine, und die Handgriffe werden immer vertrauter.

Nervös war ich aber, als ein aus Italien stammender Gast einen Cappuccino bestellt hat und mir ganz nebenbei noch die korrekte italienische Aussprache des Getränks beigebracht hat… Die wahre Kaffeekunst lerne ich zur Zeit noch!

Aber nicht nur Speis und Trank locken Besucher in das Café. Denn die Räumlichkeiten des Cafés sowie die angrenzende kleine Konzerthalle werden regelmäßig bespielt.

Dänischer Rap und sanfte Gitarren-Soli

Bands verschiedenster Genres geben entweder sanft auf Akustik-Gitarren oder mit wildem dänischen Rap ihr Bestes und beeindrucken dabei uns Freiwillige sowie die Einheimischen. Ein kleines Konzert von drei jungen Musikern mit Gitarre habe ich schon miterleben dürfen.

So sieht das Café, in dem Bella arbeitet, von innen aus. © Privat © Privat

Vor dem Zutritt zu den Events aller Art ist allerdings das Vorzeigen eines Corona-Passes erforderlich, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Die deutschen Reglungen zur Eindämmung der Pandemie vermisse ich allerdings sehr.

Interessante Kundschaft im Interesse an Recklinghausen

Während und auch nach meinen Schichten habe ich schon viele interessante Menschen kennengelernt – unter anderem einen französischen Autor, der sogar schon ein eigenes Buch veröffentlichen konnte. Oder auch die plauschlustigen dänischen Stammkunden des Cafés, die immer für ein Stückchen Kuchen und eine Tasse Kaffee zu haben sind. Damit wir uns alle verstehen, wird meist Englisch gesprochen.

Viele der Gäste sind sehr interessiert an meiner Heimat und glänzen ab und zu mit ihren Deutschkenntnissen – Recklinghausen ist für die meisten allerdings ein unbekannter Fleck Erde.

Mich erwarten jede Woche mehrere Schichten, deswegen bin ich mir sicher, dass ich noch einige spannende Menschen kennenlernen werde!

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