Freundschaft Herzschmerz in Freundschaften

Freunde halten zusammen - wie Partner oder Familienmitglieder. © pixabay.de
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Freundschaften zählen ungefragt zu den wichtigsten, zwischenmenschlichen Beziehungen, die ein jeder und eine jede von uns im Laufe des Lebens aufbauen kann. Freunde stehen an unserer Seite, in guten wie in schlechten Zeiten und sind damit „richtigen Beziehungen“ gar nicht so unähnlich.

Man streitet und verträgt sich. Man kennt den anderen in- und auswendig. Man vermisst einander, wenn man sich lange nicht gesehen hat. Teilt all die schönen und schlechten Momente, die man erlebt, miteinander.

Freunde kommen und gehen

„Friends can break your heart too“ – auch Freunde können Dein Herz brechen – singt Gnash in seinem Song „I Hate You I Love You“ und ich finde, in dieser Aussage steckt ganz viel Wahrheit. Denn auch Freundinnen und Freunde können uns auf ganz unterschiedliche Arten das Herz brechen.

So kommen im Leben beispielsweise immer wieder neue Menschen hinzu und andere verlieren ihren Platz. Die besten Freunde aus Schul- oder Unizeiten gehen nach dem Abschluss plötzlich andere Wege und für einen selbst bleibt in diesem neuen, aufregenden Leben kein Platz mehr.

Das tut weh. Vor allem, wenn man selbst noch sehr an dieser Freundschaft hängt und gar nicht vorhatte, sie zu beenden. Man fühlt sich so, als hätte man Liebeskummer.

Oder man selbst sieht Freundin XY als beste Freundin an, merkt aber, dass sie diesen Stempel jemand ganz anderem gibt. Man fühlt sich plötzlich so, als hätte man einen Korb bekommen. Es mag zwar nur ein Wort sein, aber gerade dieser Status „bester Freund/ beste Freundin“ spielt in Freundschaften seit den Kindergarten-Tagen eigentlich eine wichtige Rolle.

Unschönes Gefühl, wenn man selbst außen vor bleibt

Es kann sich aber auch eine ganz andere Sache in Freundschaften einschleichen, die man zuallererst mit Liebesbeziehungen in Verbindung bringt: die Eifersucht. Ich merke häufig, dass es mich sehr verletzt, wenn ein Teil meines Freundeskreises sich trifft, etwas Schönes unternimmt und ich selbst nicht gefragt wurde.

Klar, man will nicht immer die ganze Runde zusammentrommeln, sondern vielleicht nur eine Person aus der Gruppe sehen, aber trotzdem keimt in mir jedes Mal die Frage auf, warum mich denn keiner fragt. Wer hat wen zu diesem Treffen animiert und warum soll ich nicht dabei sein?

Man stellt sich plötzlich selbst infrage

Natürlich ist das keine richtige Eifersucht, wie man sie vielleicht kennt, wenn der Partner ein bisschen zu doll mit dem hübschen Mädchen an der Bar flirtet. Aber trotzdem würde ich dieses Gefühl, was in mir aufkommt, wenn ich sehe, dass meine Freunde gemeinsam, ohne mich, eine gute Zeit haben, eher in Richtung Eifersucht verorten. Weil eben auch in dieser Situation Fragen aufkommen wie „Bin ich nicht gut genug?“, „Ist mir die Beziehung wichtiger als den anderen?“.

Ja, ich könnte einfach auf meine Freundinnen zugehen und fragen, warum sie mich nicht dabeihaben wollen, aber man will ja auch keine unnötige Szene machen. Es ist einfach immer das Gleiche mit diesen Gefühlen, man weiß nie wirklich, ob etwas dran ist oder nicht. Und man ist eben nirgendwo vor ihnen gefeit, auch nicht in Freundschaften.

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