
Wer auf der Suche nach einer packenden Krimiserie ist, dem möchte ich wärmsten die erste Staffel von „Marcella“ auf Netflix ans Herz legen. Die Geschichte rum um die Kommissarin Marcella wurde von dem Drehbuchautoren und Schriftsteller Hans Rosenfeldt geschrieben und spielt im heutigen London.
Die Protagonistin steht vor einem Scherbenhaufen, der einst ihr Leben war. Vor 12 Jahren hat sie ihren Beruf als Polizistin für Mann und Kinder an den Nagel gehängt, doch nun ist ihre Ehe gescheitert. Ihr Mann hat sie mit einer anderen betrogen und ihre Kinder fühlen sich bei ihrer Mutter nicht mehr sicher.
Alter Fall bringt sie zurück in den Polizeidienst
Obwohl Marcella seit dem plötzlichen Tod ihres jüngsten Kindes emotional instabil ist und unter immer häufiger auftretenden Blackouts leidet, tritt sie ihre alte Stelle beim Police Department wieder an, als eine neue Mordserie auf einen Mörder aus ihrer Vergangenheit hinweist.
Ein Fall an dem sie schon vor 12 Jahren gearbeitet hat. Die Vorgehensweise, die rituell zu sein scheint, ist zumindest die gleiche. Während sie ermittelt, kommt sie nicht nur dem Mörder auf die Spur, sondern auch ihrer eigenen Vergangenheit.
Flucht in den Job birgt ungeahnte Gefahren
Marcella flüchtet sich vor ihren psychischen und familiären Problemen in die Arbeit. Während man am Anfang noch großes Mitleid verspürt, hat man im Laufe der Serie als Zuschauer immer weniger Verständnis für ihr Verhalten. Man sieht ihre Verzweiflung und ihren Schmerz, doch versteht nicht, warum sie sich so an ihre Arbeit klammert. Damit bringt sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Familie in große Gefahr.
Auf der anderen Seite zeigt dieses Drama aber auch sehr gut, wie komplex die menschliche Psyche sein kann und wie Menschen reagieren, die absolut verzweifelt sind. Zudem kann man Marcella ihre Genialität bei der Arbeit nicht absprechen. Sie hat einen guten Blick fürs Detail und mehr Durchblick in dem Fall als all ihre Kollegen.
„Marcella“ – ein spannender und unvorhersehbarer Krimi, perfekt für alle, die gerne in den Abgrund der Menschheit schauen und dabei noch über Motive rätseln möchten.