Im Gespräch mit Scenario Mathea im Interview: „Es kommt alles so, wie es kommen soll“

2019 gelang Mathea mit ihrer emotionalen Debütsingle "2x" in Österreich der Durchbruch. © Pao „Paniq“ Phunket_Shuto Crew
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Die österreichische Sängerin Mathea hat vor Kurzem Ihre neueste Single „Tut mir nicht leid“ veröffentlicht – eine Abrechnung mit einem untreuen Exfreund, wie es scheint. Wir haben die talentierte Wienerin zum Interview getroffen und sprachen mit ihr über ihre Musik und die persönliche Note ihrer Lyrics.

Mathea, was hat es mit deinem aktuellen Song „Tut mir nicht leid“ auf sich?

In dem Song geht es für mich um die Phase nach einer Trennung. Zuerst bin ich sehr traurig und falle in ein tiefes Loch. Das Lied handelt aber von der Aufwärtskurve, wenn man dann an Selbstbewusstsein gewinnt – wenn man weiß, wer man ist und es einem nicht mehr leid tut, dass die Person weg ist. Ich musste diese Phase leider bereits ein paar Mal durchlaufen und dies spiegelt das Lied wider.

Bist Du bei solchen Entscheidungen eher ein Kopf- oder Bauchmensch?

Ich bin ein totaler Bauchmensch. Dadurch, dass ich auf meinen Bauch gehört habe, bin ich schon häufiger gegen die Wand gelaufen, aber aus Fehlern lernt man. Es kommt alles so, wie es kommen soll.

Gibt es eine Entscheidung in Deinem Leben, die Du rückblickend gerne anders getroffen hättest?

Ich glaube nicht. Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, hat mich hierher geführt, wo ich jetzt bin. Darüber bin ich sehr glücklich. Man weiß nie, was das Leben gebracht hätte: Es hätte viel besser laufen können, aber auch viel schlechter. Natürlich gibt es kleinere Dinge, aber an sich würde ich nichts verändern. Sonst wäre ich jetzt auch nicht hier im Interview (lacht).

Welche drei Eigenschaften treffen am ehesten auf Deine Musik zu?

Persönlich, selbstbewusst und positiv. Auch wenn ich viele Themen behandle, die auf den ersten Blick nicht unbedingt positiv erscheinen. Ich versuche aus jeder Situation das Beste zu machen und ein Mantra für mich zu entwickeln, das Gute zu sehen.

Deine Texte sind meist sehr persönlich, weshalb Deine Fans und Zuhörer natürlich viele private Dinge über dich erfahren. Wie nahbar möchtest Du Dich geben?

Zum Glück war ich damit am Anfang meiner Karriere sehr stark konfrontiert, weil wir innerhalb kürzester Zeit zwei verschiedene Sachen veröffentlicht haben, darunter war ein sehr persönlicher Song. Ich hätte niemals gedacht, dass der Song so erfolgreich werden und auch das Thema so an Aufmerksamkeit gewinnen würde.

In Interviews musste ich dann Fragen über mein Privatleben beantworten, was am Anfang wie ein Schlag ins Gesicht war. Mittlerweile habe ich ein gutes Maß gefunden, sodass ich in den Songs sehr offen und direkt sein kann. Vor jeder Veröffentlichung mache ich mir dann Gedanken, was ich zu dem Song in Interviews erzählen möchte und was bei mir als Privatperson bleibt. Die sozialen Medien sind dafür auch ein gutes Instrument, weil man es selbst in der Hand hat, was ich sage und zeige.

Fiel es Dir schwer, den ansteigenden Erfolg in einem doch noch recht jungen Alter – Du warst 20 als Deine erste Single „2x“ herauskam – zu verarbeiten?

In dem Moment habe ich es sehr genossen. Ich liebe es auf Bühnen zu stehen, zu singen, andere Leute zu treffen und im Studio zu sein. Aber es macht etwas mit Dir, wenn Du nicht mehr feiern oder Dich treffen kannst, ohne dass Du das Gefühl hast, dass Dich die Leute als „Mathea“ erkennen. Durch Corona ist das erste Mal seit längerer Zeit Stille und Ruhe in meinem Leben. So hatte ich Zeit, es zu verarbeiten.

Du lebst in Wien, bist in einem Dorf Nahe Salzburg geboren. Welche österreichische Spezialität oder Tugend vermisst Du am meisten, wenn Du auf Tour oder Reisen bist?

Ich liebe österreichisches Essen und Kürbiskernöl. Ich habe Probleme damit, Salate ohne Kürbiskernöl zu essen (lacht). Ich nehme das deshalb häufig mit. Leider habe ich in Deutschland auch noch nie richtig gutes Kürbiskernöl gefunden und erst recht nicht in großen Flaschen (lacht). Bei meiner Oma in Wien gibt es immer Moosbeernocken oder Kasnocken (=Käsespätzle). Das mache ich nie selbst und das vermisse ich manchmal. Generell fehlt mir meine Familie, wenn ich viel unterwegs bin.

Wenn Corona vorbei ist und wir alle – ohne Einschränkungen – ein Wochenende in Wien verbringen können, was müssen wir unbedingt erleben?

Natürlich auf ein Mathea-Konzert gehen (lacht). Ich würde Schnitzel essen gehen! Auch wenn es ein großes Klischee ist, sollte man es einmal gemacht haben. Dann würde ich empfehlen, im Frühjahr nach Wien zu kommen. Es ist so schön und ich verliebe mich jedes Mal neu in die Stadt. Oder im Dezember, wenn die Weihnachtsmärkte offen haben. Am Donaukanal kann man auch gut ein oder mehrere Drinks zu sich nehmen (lacht). Wenn man etwas Kulturelles erleben möchte, kann ich das Schloss Schönbrunn empfehlen. In der Nähe habe ich früher gelebt und war dort häufig spazieren.

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