Streaming Serien-Tipp „Wieder 15“: Zurück in die Anfangszeiten des Internets

Der Schock ist groß als Anita plötzlich im Körper ihres 15-jährigen Ichs aufwacht und ihren traumatischen ersten Schultag noch einmal erleben muss. © Laura Campanella / Netflix
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Ab irgendeinem Punkt im Leben wünscht sich vermutlich jeder Mal, wieder „jung“ zu sein. Weniger Verantwortung, weniger Arbeit – einfach nur unbeschwert und leichtfüßig zur Schule gehen und Freunde treffen. Doch ganz so einfach ist es mit 15 auch nicht. Das muss Protagonistin Anita in der brasilianischen Netflix-Serie „Wieder 15“ feststellen.

Eigentlich hat Anita ihre Pubertät mit 30 Jahren bereits lange hinter sich gelassen, doch als ihre Schwester Luiza heiratet, kehrt sie gezwungenermaßen zurück in ihre Heimat die Kleinstadt Imperatriz und sieht sich an jeder Ecke mit den Erinnerungen dieser herausfordernden Zeit konfrontiert – und zwar so plastisch, dass sie eines morgens sogar wieder im Körper ihres 15-jährigen Ichs aufwacht.

Klare Worte für Mobber aus der Vergangenheit

Es ist der erste Schultag, den Anita in lebhaft schlechter Erinnerung hat, aufgrund eines Aufnahmerituals älterer Schüler. Dort wurde sie damals böse beleidigt und fertig gemacht, ohne sich zu Wehr setzen zu können.

In dem Glauben, dass sie dieses Mal nichts verlieren könne, da es sich sowieso nur um einen Traum handele, findet sie dieses Mal klare Worte für die Mobber und machte sich das Selbstbewusstsein ihres Erwachsenendaseins zunutze. Zum Beispiel wie stolz sie inzwischen auf ihre wunderbar lockigen Haare ist, für die sie früher in der Schule scheinbar ausgelacht wurde.

Ein Blog mit Zeitreise-Funktion

Als Anita nach dem Hochladen eines Fotos auf ihrem Foto-Blog wieder zurück in den Körper ihres 30-jährigen Ichs schlüpft, stellt sie fest, dass diese Episode ihrer Vergangenheit kein Traum war – und sie durch ihr anderes Verhalten auch die Zukunft geändert hat.

Sobald sie verstanden hat, welche Zeitreise-Möglichkeiten ihr Foto-Blog also bietet, kehrt sie immer häufiger in die Vergangenheit zurück, um ihre Zukunft zu beeinflussen. Leider kann sie nie direkt voraussagen, wie sich ihr Verhalten von früher auf ihr späteres Ich auswirken wird, was nicht nur Chaos für sie, sondern auch für alle anderen bedeutet.

Zurückversetzt, in eine andere Zeit

Ich persönlich bin sowieso ein großer Fan von Zeitreise-Geschichten und, dass diese Anfang/Mitte der 2000er spielt, zu einer Zeit, in der man gerade angefangen hat, sich mit dem Internet anzufreunden, ohne wirklich zu wissen, was man damit tun soll und Spotify und Netflix noch lange kein Thema waren, macht das Ganze noch spaßiger.

Außerdem ermahnt die Serie fast schon auf unangenehme Art und Weise, welche großen Auswirkungen das Verhalten, das man an den Tag legt, für die eigene Zukunft hat. Wie man als 15-Jährige mit bestimmten Menschen umspringt, kann beispielsweise den Unterschied zwischen einer kleinen Butze und einer schicken Wohnung machen … Hätte einem das mal jemand mit 15 gesagt!

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