Streaming „Sex Education“ geht in die dritte Runde

Für Eric (l.) und Otis geht auch in der dritten Staffel "Sex Education" wieder rund. Auf sie warten allerlei Beziehungsprobleme und eine neue Rektorin, mit veralteten Ansichten. © Sam Taylor/Netflix
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Nach den ganzen Sex-Skandalen an der Moordale Secondary sollen von nun an andere Seiten aufgezogen werden. Um diese Veränderungen geht es in der dritten Staffel der beliebten Coming of Age Comedy Serie „Sex Education“.

Neue Direktorin, neue Regeln

Zuletzt musste Principal Groff aufgrund des Chaos an seiner Schule den Stuhl als Direktor räumen und Platz machen für einen neuen Charakter mit großen Visionen: Hope Haddon hat es sich zur Aufgabe gemacht, die skandalreiche Zeit der Schule in die Vergangenheit zu befördern und mit Hilfe von Disziplin und Ordnung stattdessen zu einer der besten Schulen des Landes zu werden.

Teils unrealistische Gegenwehr

Dabei hat sie aber nicht mit dem starken Gerechtigkeitssinn ihrer Schülerschaft und deren ausgefallenen Persönlichkeiten gerechnet, für die die Schüler erstaunlich vehement eintreten, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um Jugendliche im Pubertätsrausch handelt.

Sie haben eigentlich schon genug mit sich und ihrem Gefühlsleben zu tun, als dass sie noch einen Kleinkrieg gegen ihrer Schulleiterin führen könnten, um ihre Persönlichkeitsrechte zu schützen. Beeindruckend und inspirierend, wenn auch ein bisschen unglaubwürdig an dieser Stelle.

Beziehungsprobleme bei Otis und Eric

Das Gefühlswirrwarr gehört aber auch fest zu den Grundbestandteilen der Serie. Otis, der Hauptcharakter beispielsweise, hat etwas mit der beliebtesten Schülerin der Schule, Ruby, angefangen, ohne dass es jemand erfahren darf – weil sie sich für ihn schämt.

Die Beziehung von Otis (l.) und Ruby muss um jeden Preis geheim bleiben. Warum? Ruby schämt sich für ihn. © Sam Taylor/Netflix © Sam Taylor/Netflix

Währenddessen versucht sein bester Freund Eric seine wackelige Beziehung mit Adam zu kräftigen und ihn darin zu bestärken, zu seiner homosexuellen Seite zu stehen.

Chaos auch auf Eltern-Seite

Dieser ist allerdings noch so verunsichert durch die autoritäre und patriarchale Erziehung seines Vaters, dass es ihm schwerfällt, seine Liebe zu Eric unbeschwert zu genießen. Und nicht nur bei den Jugendlichen geht es gefühlsmäßig drunter und drüber.

Auch Otis Mum beispielsweise ist in einer verzwickten Situation: Aus der Beziehung zu ihrem Ex-Freund ist ein Kind entstanden. Sie traut sich allerdings nicht, Jakob (ihren neuen Partner) über ihre Schwangerschaft zu informieren. Erst später lässt sie sich auf diesen Weg ein und sorgt damit für noch mehr Chaos in der zusammengewürfelten Familie.

Charaktere mit viel Tiefe

Obwohl so viel in der Serie passiert und einige Nebenstränge erzählt werden, wirkt „Sex Education“ niemals überladen. Stattdessen freut man sich, die Charaktere und ihre Beweggründe besser kennenzulernen und bekommt einen guten Eindruck auch hinter der Fassade.

Ruby beispielsweise entpuppt sich als liebende und pflegende Tochter, die nur in der Schule das eiskalte Miststück ist, dass sie gerne präsentiert. Außerdem ist in dieser Serie nicht alles schwarz und weiß. Hier ist stattdessen Raum für Menschlichkeit und Verständnis für die Schwächen anderer.

Eine Schulzeit, die ein bisschen besser ist, als im realen Leben, weil die SchülerInnen viel reflektierter sind, aber auch eine Schulzeit, die komplett abgefahren ist, weil die Charaktere so bunt und spannend sind. Die dritte Staffel Sex Education ist wieder mal ein Fest! Unbedingt angucken.

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