Nachhaltigkeit Vegetarische Ernährung - von wegen gesund und umweltfreundlich!

Natürlich erscheint einem eine vegetarische Ernährung erst einmal gesünder, wenn man sich dadurch mehr von Gemüse und Co. ernährt. Es kommt allerdings ganz auf die Zubereitung an ... © pexels.de
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Obwohl ich mich generell eher wenig von aktuellen Trends leiten lasse, gibt es doch manche Veränderungen, die man inzwischen in unserer Gesellschaft wahrnehmen kann, an denen man durchaus auch teilnehmen sollte – oder zumindest darüber nachdenken sollte, es mal zu tun – und wenn auch nur so ein bisschen.

Ich meine damit so Trends wie weniger Autofahren, weniger Fliegen, weniger Fleisch essen (oder sogar keins) oder weniger auf Social Media unterwegs sein zum Beispiel. Also so sinnvolle Trends, die der Umwelt und auch den Mitmenschen helfen. Wenn man beispielsweise nicht so auf Umweltkatastrophen steht oder man in einer Dachgeschosswohnung wohnt und die Sommer sowieso schon zu heiß sind.

Gewicht geht ohne Fleisch nicht verloren

Ich gebe zu, dass ich den stark eingeschränkten Fleischkonsum anfänglich nicht nur aus umwelttechnischen Gründen in Erwägung gezogen habe. Ich unterlag auch dem festen Glauben daran, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung immer auch für eine gesunde Ernährungsweise steht und dabei helfen könnte, ein bisschen Gewicht zu reduzieren.

Das, musste ich feststellen, ist aber alles andere als wahr. Ich meine, nur weil man viel Gemüse zu sich nimmt, heißt das nicht, dass dieses Gemüse nicht auch genauso fettig gebraten oder sogar frittiert werden kann, wie Fleisch.

Besonders bei einer vegetarischen Ernährung habe ich das Gefühl, dass einfach viel mit Käse gearbeitet wird, um das unliebsame Gemüse, das sich darunter befindet, zu verstecken. Deswegen kann man sich von der leisen Hoffnung, bei der Umstellung von Fleisch auf Vegetarisch ein wenig abzunehmen, schon fast verabschieden.

Alternativen sind meist wenig klimafreundlich

Es sei denn man beweist Stärke und verzichtet auf frittierte Blumenkohlnuggets, auf Erdnuss-Tofu (selbstverständlich auch frittiert) oder auf panierte Kürbisringe. Ein Garant ist das Weglassen von Fleisch fürs Abnehmen jedenfalls nicht.

Aber die Gewichtsreduzierung sollte ja nicht das sein, was einen in erster Linie dazu motiviert, das Fleisch in der Ernährung weitestgehend wegzulassen – es geht ja um die Umwelt.

Schwer schlucken muss man dann allerdings, wenn man von den verschieden schlechten Klimabilanzen mancher Ersatzprodukte liest, allen voran von Soja und Kokos. Für beide werden massenweise Bäume im Regenwald gerodet, um der gestiegenen Nachfrage nachzukommen – ganz zu Schweigen von den langen Transportwegen, die die Nahrungsmittel dann noch zurücklegen müssen, um in Europa im Supermarkt zu landen. Der CO2-Ausstoß für die Produktion dürfte eine Katastrophe sein.

Nahrungsmittel genauer begutachten

Aber was zieht man nun aus diesen Informationen? Eine Ernährungsumstellung lohnt sich eh nicht, weil das Ganze sowieso nur die Wahl zwischen Pest und Cholera ist? Das will ich damit nicht sagen. Ich plädiere einfach für eine bewusstere Ernährung.

Lasst Euch nicht davon blenden, dass irgendwo vegetarisch oder vegan draufsteht und geht dann automatisch davon aus, dass das gut für die Umwelt sei. Achtet lieber auf die Herkunftsländer Eurer Nahrungsmittel oder kauft noch besser regionale Produkte auf dem Wochenmarkt ein.

Leider ist es nicht so leicht, die Welt zu retten. Vor allem nicht, wenn die Lebensmittelindustrie trotz allem nur den Profit vor Augen hat. Es liegt am Endverbraucher zu überprüfen, ob die versprochene Wirkung des Essens auf die Umwelt auch wirklich eintritt.

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