Fußball „Das Potenzial ist da“: Eine besondere Premiere beim VfB Hüls

Frauen-Power am Badeweiher: Die neue Damen-Mannschaft bereitet sich mit Trainer Detlef Kuhn (mit blauer Kappe) auf ihr erstes Spiel vor.
Frauen-Power am Badeweiher: Die neue Damen-Mannschaft bereitet sich mit Trainer Detlef Kuhn (mit blauer Kappe) auf ihr erstes Spiel vor. © Thomas Braucks
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Noch passt nicht alles beim VfB Hüls. Und damit ist nicht nur von der Aufstellung die Rede. Oder von den Laufwegen der neuen Frauenmannschaft. Mit der Sportbekleidung, die der Verein zur Verfügung gestellt hat, stimmt etwas nicht. Es geht um die Hosen.

„Viel zu eng“, sagt Kapitänin Daniela Kulak. „Die Hosen kann man vielleicht beim Volleyball tragen, aber doch nicht beim Fußball.“ Aber es gibt Hoffnung: Gregor Mehlmann, der Geschäftsführer der Fußballabteilung, beraumt kurzfristig noch einmal eine Anprobe an.

Langer Anlauf zum ersten Test

Dass es hier und da noch hapert, ist verständlich. Mit Frauenfußball hat der Badeweiher-Klub bislang eben wenig Erfahrung. Aber das ändert sich gerade. Nach ersten Trainingseinheiten im vergangenen Sommer und einem langen Lockdown für den Amateurfußball feiert das Team am Sonntag endlich Premiere.

Um 14 Uhr ist aus Bochum der LFC Laer 1906 im Evonik-Sportpark zu Gast – zum ersten Spiel einer Frauenmannschaft des VfB Hüls überhaupt. „Natürlich im Stadion“, sagt Carsten Schwarma vom Vorstand der Fußballabteilung.

Vorstand steht hinter dem Projekt Frauenfußball

Breitensport spielt für den ehemaligen Regionalligisten inzwischen eine wichtigere Rolle. Zusammen mit Annkatrin Groß, Trainerin der Hülser U17-Juniorinnen, hat die Führung des Klubs das Projekt im Sommer 2020 initiiert. Wenn es schon eine U17 beim VfB gibt, so die Frage damals, warum dann nicht auch eine Frauenmannschaft? Um dem Nachwuchs eine Perspektive zu geben.

U17-Trainerin macht den Anfang

Annkatrin Groß ging 2020 voran, sie erklärte sich kurzerhand zum ersten Hülser „Neuzugang“ für die Frauen. Mit dem Dorstener Detlef Kuhn sprach sie einen erfahrenen Coach im Frauen- und Mädchenfußball an, daneben wurde Werbung für das Projekt gemacht. In den Sozialen Netzwerken etwa.

Mit Erfolg: 19 Spielerinnen umfasst der Kader aktuell, aus der ganzen Region und im Alter von 16 bis 42 Jahren. Es ist wohl das, was man einen zusammengewürfelten Haufen nennt.

Teambuilding ist angesagt

„Ein paar Anfängerinnen gibt es auch. Aber die meisten haben schon in einem Verein Fußball gespielt“, sagt Trainer Detlef Kuhn. In der Kreisliga will er mit seiner Elf demnächst eine ordentliche Rolle spielen. Kuhn findet: „Das Potenzial ist da. Jetzt geht‘s aber erst mal darum, dass aus der Truppe auch eine richtige Mannschaft wird.“

Der kommende Sonntag und die Partie gegen den LFC Laer sind eine wichtige Station auf dem Weg dahin, findet Daniela Kulak. „Bisher haben wir doch nur trainiert und noch keine einzige Begegnung absolviert“, sagt die angehende Lehrerin. „Höchste Zeit, dass wir endlich auch mal richtig zusammen spielen.“

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