Handball 200 Fans dürfen das Derby sehen: PSV erwartet den BVB

Lara Janz nimmt das Ziel ins Visier. Für die Kapitänin der PSV Recklinghausen steht erst einmal der Klassenerhalt im Vordergrund. © Olaf Krimpmann
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Seit 2016 spielt Lara Janz bei der PSV Recklinghausen. Hier reifte sie zur Junioren-Auswahlspielerin, hier ist sie längst Stammkraft im Rückraum. Jetzt ist sie Kapitänin in der 3. Liga. Ein logischer Schritt für die 20 Jahre junge Studentin der Molekularbiologie. „Als Daniel mich gefragt hat, ob ich das Amt annehme, habe ich nicht überlegen müssen. Ich mache das super gerne, das ist eine Ehre für mich“, sagt Janz.

Damit wird die 1,83 Meter große Rückraumspielerin ihr Team am Freitag im Eröffnungsspiel anführen, wenn es in der Halle Nord gegen die Zweitvertretung des Deutschen Meisters Borussia Dortmund geht (Anwurf: 20 Uhr). Die Vorfreude ist nach der fast einjährigen Spielpause groß, zumal das Hygienekonzept des Vereins sogar mehr als 200 Zuschauer zulässt und diese auch erwartet werden. „Gehofft hatten wir alle, dass wir in voller Halle spielen dürfen, gerechnet habe ich selbst aber mit weniger“, räumt Janz ein.

Gleich fünf Teams müssen in die Abstiegsrunde

Rechnen ist dabei ein gutes Stichwort, denn diese Saison hat es in sich. Da der Deutsche Handball-Bund (DHB) zwar Aufsteiger in die 3. Liga zuließ, aber keine Absteiger benannte, ist die dritthöchste deutsche Spielebene bei den Frauen jetzt auf 70 Vereine angewachsen. Die PSV spielt in der Staffel C in folgendem Modus: Für die beiden Tabellenersten geht es am Ende in eine Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zwölf kämpfen in einer Abstiegsrunde um den Klassenerhalt. Die Teams auf den Plätzen drei bis sechs spielen auf freiwilliger Basis um den Ligapokal.

Lara Janz hätte nichts dagegen, würde die Saison nach der regulären Punkterunde enden: „Ziel muss es sein, mindestens Sechster zu werden und frühzeitig einen entspannten Abschluss zu haben.“ Die Liga halten sei vorrangig, darüber hinaus könne man kaum planen, sagt die Hertenerin.

Nach einem Jahr Spielpause sei ja weder klar, wie stark die Gegner seien, dann könnte Corona immer noch eine Rolle spielen. Auch die PSV musste im Sommer die Vorbereitung wegen eines Coronafalls unterbrechen. Insgesamt seien das viel zu viele Unwägbarkeiten, um eine verlässlichere Prognose zu wagen.

Die Kapitänin gibt rechtzeitig Entwarnung

Auch wo Recklinghausen steht, ist noch nicht klar. Die Vorbereitung verlief nicht nur wegen der Quarantänezeit durchwachsen, Trainer Daniel Schnellhardt stand in Testspielen im Prinzip nie der komplette Kader zur Verfügung. Auch Lara Janz fehlte zuletzt, immerhin kam am Mittwoch die Entwarnung: „Mein Arzt sagt, alles sei gut, ich kann spielen.“

Da nun einmal vieles nicht vorherzusehen ist in dieser Saison, bleibt nur, sich der eigenen Stärken zu besinnen, findet die 20-Jährige: „Es bringt nichts, auf die Gegner zu schauen. Wir müssen unser Spiel durchziehen.“ Daniel Schnellhardt habe da schon eine gute Spielidee, findet die Kapitänin: „Er legt viel wert auf Abwehrarbeit, im Prinzip sagt er: Je mehr Bälle wir hinten holen, umso mehr können wir vorne mal verwerfen.“

Da sei etwas dran, denn im Spiel nach vorn hakte es zuletzt, zu viele Angriffe waren schlecht ausgespielt oder der Abschluss zu unkonzentriert. Das muss schleunigst besser werden, denn sollte der BVB am Freitag auch noch mit Verstärkung aus der Bundesliga anreisen, könnte dies fatal für die PSV sein.

Einhundert Prozent PSV lautet das Versprechen

Insgesamt überwiegt bei Lara Janz der Optimismus, auch wenn sie mittlerweile mit einem Zweitspielrecht für den Zweitligisten TVB Wuppertal ausgestattet ist und einmal in der Woche beim Team des früheren PSV-Trainers Dominik Schlechter trainiert. „Das Zweitspielrecht gilt nur, wenn es keine Überschneidungen mit der PSV gibt. Recklinghausen geht zu einhundert Prozent vor“, versichert sie – es wäre auch komisch, wenn ausgerechnet die Kapitänin etwas anderes sagen würde.

Ihre Einschätzung zum Saisonstart am Freitag: „Ich glaube, dass wir eine gute Truppe haben. Wenn wir das spielen, was wir können, werden wir die Abstiegsrunde sicher vermeiden.“

Und diese Regeln gelten am Freitag in der Halle Nord:

  • Anwurf in der Sporthalle Nord an der Halterner Straße ist am Freitag, 3. September, um 20 Uhr. Frühzeitiges Kommen ist erforderlich, denn es gelten für alle Zuschauer klare Einlass- und Verhaltensregeln.
  • Zutritt erhält nur, wer eins der drei G nachweisen kann (geimpft, getestet oder genesen). Es stehen 198 Sitzplätze zur Verfügung, die zugewiesen werden. Ein Tausch des Sitzplatzes ist nicht möglich. Auch einige Stehplätze sind vorgesehen. Dort gelten die bekannten AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Atemmaske).
  • Alle Zuschauer müssen während der Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
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