Handball PSV mit mehr Spielerinnen auf der Tribüne als auf der Bank

Chantal Funke spielte gegen Everswinkel auf der ungewohnten Mittelposition, im zweiten Testspiel fiel die Recklinghäuserin aus. © Olaf Krimpmann
Lesezeit

Zwei Tage befand sich der Frauen-Drittligist in der Halle Nord im Trainingslager, zwei Testspiele waren vereinbart. Zwei Wochen vor dem Saisonstart schien der Zeitpunkt gut, endlich Fahrt aufzunehmen. Das war der Plan.

Der war früh zum Scheitern verurteilt. Urlaubsbedingte Absagen und vor allem Verletzungen beinahe im Stundentakt sorgten dafür, dass Schnellhardt allenfalls ein Rumpfteam aufs Feld schicken konnte. „Es saßen mehr Spielerinnen verletzt auf der Tribüne als gesunde auf der Bank“, berichtet der ehemalige Drittliga-Spieler.

Das Trainingslager jetzt als Muster ohne Wert abtun will Schnellhardt aber auch nicht. Der Trainer sah ja: „Es hat sich jede Spielerin voll eingebracht, der Wille war da.“ Nur eben nicht das Personal. Mit Lara Janz, Leonie Fagin und Viola Klüsener fehlte gleich ein kompletter Rückraum, dazu hatte Neuzugang Johanna Beutler – ebenfalls eine Rückraumspielerin – Knieprobleme. Das führte dazu, dass etliche Spielerinnen auf ungewohnten Positionen auflaufen mussten.

Wie etwa Chantal Funke. Die Außenspielerin kam im Rückraum und auf der Mittelposition zum Einsatz, aber auch das nur in einem Testspiel: Vor dem zweiten musste auch Funke abwinken, das Knie zwickte – der nächste Ausfall war damit amtlich.

Eine Absage der Testspiele kam nicht in Betracht

Daniel Schnellhardt ist allerdings niemand, der groß lamentiert: „Wir hatten die Testspiele vereinbart. Sie jetzt abzusagen, wäre kein schöner Zug gewesen, das gehört sich nicht.“ Gegen den früheren Ligagefährten SC DJK Everswinkel wie am Sonntag gegen den Niederrheinvertreter Treudeutsch Lank gab es ein jeweils offenes Spiel mit einem knappen Resultat.

Die Uhr in der Halle Nord lief gar nicht erst mit. „Wir hatten anderes zu tun, als uns um einen Zeitnehmer zu kümmern“, so der Trainer. Etwa, die vielen angeschlagenen Spielerinnen zu verarzten. Die Spiele waren damit eher Gelegenheiten, unter Wettbewerbsbedingungen wild zu experimentieren. In der personellen Konstellation wie an diesem Wochenende wird die PSV mit Sicherheit nicht wieder auflaufen.

Am Ende des Trainingslagers bleibt als Fazit: „Die Mädels waren platt, das hat man gemerkt.“ Am nächsten Wochenende steht das nächste Trainingslager an, für das erhofft sich der Trainer weit mehr Aufschlüsse. „Da erwarte ich den Kader komplett“, sagt Daniel Schnellhardt.

So seien viele Blessuren bis dahin hoffentlich auskuriert, dazu kommen die Urlauberinnen wieder zurück. Gerade rechtzeitig, denn am Freitag, 3. September, startet die Mannschaft mit einem Heimspiel gegen Borussia Dortmund II in die Saison. Wie viele Zuschauer in der Halle Nord zugelassen sind, ist noch unklar. Die PSV reicht in dieser Woche ein Hygienekonzept bei der Stadt ein.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen