9. November in Waltrop Gedenken findet erstmalig am „neuen“ jüdischen Friedhof statt

Eine Frau steht vor dem Eingangstor des jüdischen Friedhofs in Waltrop. Rechts und links ist jeweils ein Davidstern angebracht.
Das Gedenken an die November-Pogrome findet erstmalig am „neuen“ jüdischen Friedhof in Waltrop statt. © Jennifer Wachter
Lesezeit

Damit eine intakte Erinnerungskultur funktioniert, braucht es Orte, an denen an die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnert werden kann – um sicherzustellen, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit lebendig bleibt.

Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, heißt es auch am 9. November: „Nie wieder!“. An diesem Tag soll an die November-Pogrome und damit auch an die vertriebenen, misshandelten und ermordeten Jüdinnen und Juden aus Waltrop erinnert werden.

Erstmalig kann die Veranstaltung am „neuen“ jüdischen Friedhof (Hilberstraße) stattfinden. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit durch den zuständigen Arbeitskreis für jüdisches Gedenken, in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule und der Schlosserei Bollrath, wurde eine umfassende Aufwertung des jüdischen Friedhofs verwirklicht.

Ein Davidstern aus Edelstahl.
Die fehlenden Davidsterne sowie die Infotafel wurden nun am jüdischen Friedhof in Waltrop angebracht.© Jennifer Wachter

Dieser war lange Zeit vernachlässigt worden, und selbst einige Waltroperinnen und Waltroper wussten gar nicht, dass es ihn in der Stadt überhaupt gibt. Nachdem vor knapp einem halben Jahr das neue Eingangstor montiert wurde, konnten nun auch die fehlenden Davidsterne und eine speziell angefertigte Infotafel angebracht werden.

Eine Infotafel. Rundherum liegt viel Laub.
Eine Infotafel vor Ort in Waltrop klärt über den historischen Kontext auf.© Jennifer Wachter

Ausstellung im Ratssaal

„Der Ort war lange heruntergekommen und ist nun ein greifbares Symbol für Erinnerungsarbeit, die gut weitergeführt werden kann“, sagt Josef Schneider vom zuständigen Arbeitskreis. Daran solle nun am 9. November angeknüpft werden: Ab 17.30 Uhr wird es im Ratssaal eine Ausstellung geben. „Dort werden die zuständigen Personen vor Ort sein, um über den Entstehungsprozess zu berichten“, so Josef Schneider.

Im Anschluss findet die traditionelle Gedenkveranstaltung um 19 Uhr am jüdischen Friedhof statt. Aufgrund der aktuellen Lage sei das Erinnern umso wichtiger. „Deshalb hoffen wir auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher.“

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen