
Wenn man schon mal die Chance hat, in Kanada zu sein, dann sollte man auf jeden Fall mal in den hohen Norden reisen und das eiskalte Wetter und die Schneestürme erleben. Genau das haben sich meine Gasteltern auch gedacht, als sie mich und meine Gastschwester freitagmorgens von der Schule abmelden, damit wir uns direkt in der Früh auf die achtstündige Fahrt in den Norden Ontarios machen können.
In einer kleinen Stadt namens Kirkland Lake, mit ca. 8.000 Einwohnern, wohnt die Schwester meines Gastvaters mit ihrer Familie, die uns über das Wochenende aufnimmt.
Als wir ankommen, hat sich das Schneegestöber, durch welches wir auf der Fahrt gekommen sind, zum Glück gelegt, sodass wir direkt in unsere Schneekleidung springen und an einem nahegelegenen Schneeberg rodeln können. Gegen Abend kommen dann noch ein paar Freunde der Familie dazu, die mit uns zu Abend essen und danach ein paar Spiele spielen.
Schneewanderungen auf dem zugefrorenen See
Der nächste Tag startet mit -27 Grad – mit dem dazukommenden Wind hatten wir gefühlt -39 Grad. Nach dem Frühstück fahren wir zu einem zugefrorenen See, auf dem dazu noch kniehoher Schnee liegt. Wir laufen einmal quer über den See zu einer kleinen Insel, was wirklich viel anstrengender ist, als ich gedacht hatte, weil wir keine Schneeschuhe tragen und deswegen die ganze Zeit im Schnee versinken.

Wegen der Kälte können wir, trotz warmer Kleidung, nicht länger als eine Stunde draußen bleiben, weshalb wir, wieder auf der anderen Seite angekommen, zurück zum Haus fahren. Zum Abend hin wird dann ein Lagerfeuer im Garten angezündet, über dem wir Marshmallows rösten.
Skilanglauf im eingeschneiten Wald
Am Sonntag nimmt meine Gastmutter mich und meine Gastschwester mit zum Cross Country Skiing (Langlauf). Ich stehe also zum ersten Mal in meinem Leben auf Langlaufskiern – eine ganz neue Erfahrung. Wir können uns die Skier einfach bei einem Verleih ausleihen und bekommen eine Karte mit den Wegen durch den Wald.
Die Strecken sind wunderschön und führen durch tief verschneite Wälder. An vielen Stellen hinterlassen wir die ersten Spuren im Schnee. Auch das Wetter spielt an diesem Tag mit. Es ist zwar eiskalt, aber der Himmel ist blau und die Sonne scheint ebenfalls.

In Cornwall wirds dann wieder wärmer
Am Anfang bin ich etwas unsicher auf den Skiern unterwegs gewesen, weil es doch etwas anderes ist, als das normale Skifahren, aber nach einer Weile gelingt es mir doch besser. Für meine thailändische Gastschwester war die ganze Aktion sicher noch aufregender!
Jana Weber (15, Oer-Erkenschwick) verbringt ihr zehnmonatiges Auslandsjahr in Ontario, Kanada. Dort lebt sie in einer Gastfamilie, besucht die zehnte Klasse einer kanadischen High School und versucht, so viel vom kanadischen Alltag zu erfahren, wie möglich. Bei Scenario berichtet sie von ihrer Zeit in Ontario.
Nach ungefähr anderthalb Stunden und mehreren abgefahrenen Strecken geben wir die Skier dann auch wieder zurück zur Ausleihe und fahren nach Hause. Auf dem Weg zurück nach Cornwall, wird es dann auch merklich wärmer. Zu Hause liegt die Temperatur nämlich immerhin bei -5 Grad.