
Der Valentinstag polarisiert unsere Gesellschaft. Entweder man ist eh schon in einer liebevollen Beziehung oder hat jemanden, dem man seine Liebe an diesem Tag vielleicht frisch gestehen möchte.
Oder aber man kann so gar nichts mit dem Feiertag anfangen, weil man a) niemanden hat, mit dem man die Liebe feiern möchte oder b) der festen Überzeugung ist, dass die Liebe nicht nur an diesem einen Tag gefeiert werden sollte, der von Medien und Blumenhändlern immer so künstlich aufgepumpt wird.
Geburtstage stehen auf der Wichtigkeitsskala höher
Mir selbst wurde die Entscheidung, zu welchem Lager ich gehören möchte, irgendwie abgenommen. Seitdem ich denken kann ist der 14. Februar nämlich nicht der Valentinstag, sondern der Geburtstag von meiner lieben Mama. Und es ist nun mal so, dass Geburtstag auf einer Skala von 1 bis unwichtig auf jeden Fall auf Nummer 1 steht – und der Valentinstag im Umkehrschluss dann leider komplett unwichtig wird.
Gerade als Jugendliche hat man ja auch kaum die Möglichkeit, am Geburtstag der eigenen Mutter seinen eigenen Stiefel durchzuziehen und auf ein romantisches Date zu gehen, statt der Feier der Mama beizuwohnen. Stattdessen standen immer Kuchen essen und die Freunde meiner Mama mit in Empfang nehmen auf dem Programm.
Der „Fluch“ reißt nicht ab
Inzwischen sind meine Mama und ich leider in einem Alter, in dem es nicht mehr selbstverständlich ist, dass wir die Geburtstage miteinander verbringen. Das hieße prinzipiell, dass der Valentinstag ja wieder frei zu meiner Verfügung stünde und ich ungehemmt in Rosenblättern, Schokolade und Aufmerksamkeit meines Partners baden könnte – hätte dieser nicht auch am 14. Februar Geburtstag.
Der Fluch des nicht stattfindenden Valentinstages lastet weiterhin auf mir und zwar in doppelter Form. Wenn ich am 14. Februar nicht bei meiner Mama bin, dann bin ich bei meinem Partner.
Und der sieht die Notwendigkeit des Valentinstages mal so überhaupt nicht – zumal er an seinem Ehrentag wohl auch keine Geschenke an andere (mich!) verteilen möchte. Es geht ja schließlich um ihn als Geburtstagskind.
So gehöre ich zwar zu denen, die in einer liebevollen Beziehung sind und ihrem Partner dies auch gern zeigen, doch den Valentinstag gibt es bei mir trotzdem nicht. Schade, keine Schokolade.