
Ich glaube wir können uns alle darauf einigen, dass es Filme gibt, die man gesehen haben sollte. Für die Allgemeinbildung, für die Kunst und für seine eigene persönliche Entwicklung.
Welche Filme das aber genau sind, darauf kann sich die Menschheit hingegen nur sehr schlecht einigen. Es gibt immer jemanden, der die Genialität von „Star Wars“ nicht zu würdigen weiß und denjenigen, der in „König der Löwen“ einfach nur einen Kinderfilm und nicht das filmische Meisterwerk darin sieht, das es eigentlich ist.
Und wenn man auf so Menschen trifft, die sich partout gegen ihr Glück wehren und nicht mal bereit sind, diesen Filmen, die weltweit von sehr vielen für gut befunden wurden, zu gucken, wird es richtig schwierig, die Geduld zu bewahren. Warum wehrst du dich so dagegen, wenn es dir doch höchstwahrscheinlich auch gut gefallen wird?
Den erfolgreichsten Film der Welt bisher ignoriert
Auf der anderen Seite habe ich natürlich genauso Filme, die ich aus welchen Gründen auch immer (ich kann es mir teilweise selbst nicht erklären) einfach nicht gucken möchte, OBWOHL die ganze Welt sie feiert. „Avatar“ zum Beispiel. Wie toll soll dieser Film sein? Wunderbar animiert, eine traumhafte Geschichte. Immer wieder wird dieser Film vorgeschlagen bei diversen Filmabenden und ich verzieh nur das Gesicht.
Ich habe jetzt so lange geschafft, diesen gehypten Film nicht zu schauen – jetzt will ich auch nicht mehr. Obwohl er wahrscheinlich wirklich gut ist. Oder bei der hochgeschraubten Erwartung über die vergangenen Jahre für mich jetzt nur noch schlecht abschneiden kann.
Über den eigenen Schatten gesprungen
Für zwei Bastionen, die ich mir errichtet hatte, habe ich erst kürzlich auch Ausnahmen gemacht. „Herr der Ringe“ hatte ich irgendwann schon mal unaufmerksam laufen lassen, aber ich hatte wirklich 0,0 Ahnung mehr, was in diesem Film passiert.
Wie sehr man Menschen schockieren konnte, mit der Tatsache, dass man diese Geschichte nicht in- und auswendig kennt. Dass man keine Beziehung zu Frodo und dem Auenland hatte und auch nach einmal gucken immer noch nicht absolut Feuer und Flamme ist, denn – wer zum Teufel soll sich die ganzen Namen und Orte merken?!
Auch „James Bond“ stand bisher nie auf meine Film-Liste, weil ich a) Actionfilme total doof finde und b) das ganze Konzept Mann, für das James Bond über Erzählungen für mich steht, nicht das ist, das ich vertreten würde. Und trotzdem, und das muss ich ganz ehrlich zugeben, kann man sich zumindest die Filmreihe mit Daniel Craig schon ganz gut angucken. Nicht der Story wegen, aber einfach so.
Den Hypen um bestimmte Filme in Ruhe abwarten
Wahrscheinlich hätte die Qualität des Films mich auch noch mehr abgeholt, hätte ich sie Anfang der 2000er geguckt, als man noch nicht über die alten Handys gelacht hat, weil sie zu dem Zeitpunkt noch brandaktuell waren.
Ich finde, manchmal lohnt es sich, nicht direkt jeden gehypten Film zu schauen, den die Menschen einem so aufdrängen wollen. Dann hat man auch noch große Klassiker für später und kann Menschen eine Freude machen, die es sich zur Mission gemacht haben, ihren Lieblingsfilm jedem zu zeigen. Ich übernehme diese Mission sehr gerne für den „König der Löwen“, übrigens!